Die Struktur des Mischfutters hat großen Einfluss auf die Gesundheit der Magenschleimhaut beim Schwein. Eine feine Vermahlung und die Pelletierung des Futters begünstigen die Entstehung von Magengeschwüren.
Im Rahmen einer Dissertation an der TiHo Hannover wurde untersucht, wie sich unterschiedliche Futterstrukturen und Rationen sowie eine trockene oder flüssige Futtervorlage auf die Magengesundheit beim Schwein auswirken. Zudem standen die Leistungen der Tiere im Fokus.
Für den Versuch wurde Läuferschweinen sechs Wochen lang ein grob vermahlenes Schrot oder Pellets aus fein vermahlenen Komponenten jeweils trocken oder flüssig mit 25 % TS-Gehalt angeboten.
Eine zweite Tiergruppe erhielt fünf Wochen lang ein gersten- oder ein weizenbetontes schrotförmiges Futter mit praxisüblichem, relativ feinem Vermahlungsgrad als Flüssigfutter.
Im LZ Haus Düsse in Nordrhein-Westfalen wurden zusätzliche Fütterungsversuche gefahren. Im ersten Mastdurchgang erhielten die Tiere ebenfalls das gersten- bzw. weizenbetonte schrot-förmige Futter mit feinem Vermahlungsgrad. Zudem wurden ein grober vermahlenes Futter sowie ein Mischfutter mit 3 % Melasseschnitzeln verfüttert. Im zweiten Durchgang kam ein weizenbasiertes, relativ grob vermahlenes Schrot, entweder in flüssiger Form oder trocken, zum Einsatz.
Ergebnisse:
- Eine gröbere Vermahlung beeinflusste die Leistung der Tiere und die Wirtschaftlichkeit der Mast nicht negativ.
- Eine feinere Futterstruktur führte zu einer signifikant stärkeren Verflüssigung und Durchmischung des Mageninhaltes. Dadurch kam verstärkt Magensäure in Kontakt mit der ungeschützten Schleimhaut am Mageneingang.
- Die Magengesundheit war bei grö-berem Futter signifikant besser.
- Unterschiedliche Rationszusammensetzungen beeinflussten die Magengesundheit nicht signifikant.
- Die Magenschleimhaut ist optimal geschützt, wenn weniger als 10 % der Futterpartikel kleiner als 0,2 mm sind und mindestens 40 % der Partikel einen Durchmesser von über 1 mm haben.
- Beim Einsatz des praxisüblichen, relativ fein vermahlenen, weizenbetonten Mischfutters (15,5 % der Partikel kleiner als 0,2 mm) traten bei 17,6 % der Tiere Geschwüre auf.
- Die Angebotsform (trocken oder flüssig) hatte keinen Einfluss auf die Entstehung von Magengeschwüren.
Fazit: Durch eine grobe Futterstruktur wird eine physiologische Schichtung des Mageninhaltes erreicht und die Schleimhaut im Bereich des Mageneinganges geschützt. Leistungseinbußen gab es nicht.
Kontakt: Dr. Mattis Florian Wintermann, TiHo Hannover, E-Mail: mattiswintermann@ewetel.net