Vor gut zwei Jahren ist Familie Alferding aus Borken mit ihren rund 80 Kühen von der Anbindehaltung in einen neuen Boxenlaufstall umgezogen. Der Bau eines Vorwartehofs kam aus Platz- und Kostengründen nicht infrage. „Der Laufgang muss als Treibebereich genügen“, erklärt der Landwirt. Dass es aber so ganz ohne Nachtreibehilfe nicht ging, wurde bereits in der ersten Woche klar. Denn die Kühe waren weder an den Laufstall noch an den Melkstand gewöhnt.
Gut und günstig sollte die neue Treibehilfe sein. Nach dem vorangegangenen Baustress wollte man nicht mehr viel Geld und Zeit für einen Treiber investieren. Aus diesem Grund fiel die Entscheidung auf einen Treibevorhang.
Der elektrische „Hund“ (Fa. Betebe) war mit 3 400 € inklusive zweitägiger Montage aus Sicht des Landwirts eine günstige Investition. Als gut bzw. sehr gut bezeichnet Alferding die Arbeit des Vorhangs. Er treibt alle Kühe in Richtung Melkstand, kein Tier wird in den Liegeboxen vergessen. Die Melkarbeit kann jetzt von einer Person innerhalb einer Stunde erledigt werden. Nach dem Melken fährt der Treiber ans Ende des Laufgangs und bleibt dort bis zum nächsten Einsatz stehen.
Die Eingewöhnungsphase war etwas stressig, da die Tiere öfter durch den Vorhang hindurch gelaufen seien. Es habe etwa zehn Tage gedauert, bis die Kühe den Ablauf verinnerlicht hatten. Obwohl der Treiber mit Strom arbeitet, sei es nicht zu Unruhen in der Herde gekommen, berichtet der Milcherzeuger. „Das Treiben mit dem Vorhang ist eindeutig ruhiger als früher, als einer von uns hinterher ging.“ In Zukunft will Alfons Alferding versuchen auf den Strom zu verzichten und nur noch mit einem akustischen Signal zu arbeiten.