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Hanna und die Kräutersauen

Lesezeit: 4 Minuten

Die praktische Schweinehaltung war für ­Hanna Kettnacker Neuland, als sie ihr ­Power-Praktikum bei John Lorist antrat. Jetzt ist sie mit dem „Schweine-Virus“ infiziert.


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Eigenes Label: John Lorist und seine 20 Berufskollegen vom Erzeuger-Zusammenschluss „Frievar“ arbeiten mit der gleichen Genetik, füttern nach denselben Rezepten, werden vom gleichen Tierarzt betreut und beachten dieselben Hygiene- bzw. Dokumentationsregeln. Zudem füttern sie eine spezielle Kräutermischung, an die auch der Name „Friberne – Gaasterlands Kruiden Varkens“ (Kräuterschweine aus der Region Gaasterland) angelehnt ist.


Teamarbeit: Der Zuchtbetrieb liegt nur 6 km vom Ijsselmeer entfernt und 1 m unter dem Meeresspiegel. Kein Wunder also, dass die Gegend von Entwässerungsgräben durchzogen ist. John Lorist besitzt übrigens kein Ackerland und muss deshalb Futter und Stroh zukaufen. Im Stall sind sechs Mitarbeiter beschäftigt. Für die Zuchtarbeit und das Tagesgeschäft ist Betriebsmanager Jelle zuständig. Ihn habe ich mit meinen Fragen ganz schön gelöchert. Auch die anderen Mitarbeiter standen mir stets mit Rat und Tat zur Seite. Vielen Dank nochmal!


Mit 28 und 41 Tagen: Johns Sauenherde wird im 1-Wochen­-Rhythmus mit 25 Tagen Säugezeit gefahren. Jede Woche stehen also auch Trächtigkeitsuntersuchungen an. Jelle und ich scannen sowohl die Tiere, die bereits 28 Tage tragen, als auch die, die schon vor 41 Tagen besamt wurden. So will er sicherstellen, dass ihm in der Großgruppe auf Stroh keine „leere“ Sau durch die Lappen geht. Eine Sortierschleuse selektiert die Wartesauen zum Scannen in eine kleinere Bucht.


Kräuterduft: Wenn wir das Abteil betreten, warten die Schweine schon sehnsüchtig auf ihre Kräuterration. Jedes Tier erhält täglich etwa 10 g per Hand zugeteilt. Die Mischung besteht hauptsächlich aus getrockneter Luzerne. In Anlehnung an einen berühmten Kräuterlikör aus der Region Friesland wurden ihr zudem Kräuter wie Knob­lauch, Oregano und Wacholderbeeren zugegeben. Auch Kastanienstücke und Eichenrinde sind enthalten. Die Tiere fressen die Kräuter sehr gerne und sind dadurch zusätzlich beschäftigt.


Beim Metzger: Im September 2012 haben John und seine Kollegen von „Frievar“ das Label „Friberne“ aus der Taufe gehoben. Derzeit vermarkten sie wöchentlich rund 800 Schweine unter dem Label. Ziel sind 4 000, erklärt John. 60 Metzger in der Region verkaufen bereits das Fleisch der „Kräuterschweine“. Selbstverständlich verdienen die Produzenten an der Label-Vermarktung mit. Wie viel will John allerdings nicht verraten. Nur so viel: Es rechnet sich.


Wartestall auf Stroh: Im Wartebereich sind 250 tragende Sauen in zwei Gruppen an fünf Abrufstationen untergebracht. Jeder Gruppe steht ein eigener Tiefstreu-Liegebereich zur Verfügung. Zudem gibt es vor den Abrufstationen einen etwa 5 m breiten, planbefestigten Laufgang, der einmal wöchentlich mit dem Bobcat abgeschoben wird. Der Liegebereich wird dreimal jährlich ausgemistet.


Bobcat: Zum Einstreuen im Wartebereich kauft John jährlich rund 400 Quaderballen zu. Mit der Gabel am Bobcat greife ich den Strohballen und fahre ihn in den Liegebereich. Dort zerkleinern ihn die Sauen selbst und sind dadurch auch gut beschäftigt.


Wiegebehälter: Nach der Geburt wiege ich jedes Ferkel, zähle die Zitzen und ziehe eine Ohrmarke ein. Die Nummer und das Gewicht tippe ich in ein Handterminal. Vor jedem Wurf kleide ich die Waage mit einem neuen Plastiksack aus und streife frische Handschuhe über, um so möglichst wenig Keime von Bucht zu Bucht zu übertragen.


Vier Bereiche: Um die Infektionskette zwischen den Ferkeln, Jungsauen und Sauen zu unterbrechen, tragen wir in jedem Betriebsbereich farblich unterschiedliche Overalls und Stiefel – blau in der Ferkel- und grün in der Jungsauenaufzucht, rot im Abferkelstall sowie gelb im Besamungs- und Wartestall. Zwischen den Bereichen passieren wir eine Art Schleuse, in der wir die Overalls wechseln, die „alten“ Gummistiefel reinigen und neue Stiefel anziehen.

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