Soja knapp und Fischmehl unbezahlbar? Kein Problem. David und Jason Drew haben eine Alternative: Protein aus Fliegenmaden, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ). Die beiden Briten züchten sie im südafrikanischen Stellenbosch. Demnächst wollen sie das sogar im großen Stil tun. 100 t Maden soll ihre neue Fabrik dann täglich produzieren. Weitere Standorte in Großbritannien und Deutschland sollen folgen.
„Madenzucht ist nicht schwierig“, erklärt die Tierärztin Elsje Pieterse von der Universität Stellenbosch, die mit Agriprotein zusammenarbeitet. Fliegen haben eine Vermehrungsrate, die Schweine- und Geflügelhalter neidisch werden lässt. In nur 14 Tagen legt eine Stubenfliege bis zu 500 Eier, aus denen die Maden schlüpfen, die dann nichts anderes machen als fressen und wachsen. Innerhalb von drei Tagen werden so aus 1 kg Fliegeneier 380 bis 420 kg Protein.
Getrocknet und gemahlen sind sie ein hochwertiger Proteinträger für die Futtermittelwirtschaft. „Der Eiweißgehalt von Madenmehl ist höher als der von Fischmehl und der Preis niedriger“, so Pieterse gegenüber der FAZ. Gesundheitliche Risiken für die Tiere soll es nicht geben.
Aber einen positiven Nebeneffekt: Maden sind kein Nahrungskonkurrent für Menschen und Tiere. Sie verwerten zum Beispiel Schlachtabfälle, Kompost, Gülle oder menschliche Fäkalien. Was sie übrig lassen, ist ein hochwertiger Dünger.