Der seit Jahren anhaltende Streit zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und dem österreichischen Großsäger Klausner eskaliert zunehmend. Zuletzt ließen beide Seiten die gerichtliche Frist für einen Vergleich verstreichen.
Der Ton wurde daraufhin deutlich schärfer. Klausner warf der Landesregierung vor, nicht an einer ernsthaften Lösung des Konflikts interessiert zu sein. Auch das grüne NRW-Landwirtschaftsministerium reagierte ungehalten: Man habe Stillschweigen vereinbart, an das sich Klausner nun nicht gehalten habe. Außerdem habe das Unternehmen bislang immer noch nicht erklärt, wie es auf eine Schadensumme von insgesamt 120 Mio. € komme. Die Stilllegung des Werkes in Adelebsen (Nds.) auf die Verträge zu schieben und dafür 56 Mio. € zu berechnen, sei nicht nachvollziehbar.
Hintergrund sind strittige Holzlieferverträge aus dem Jahr 2007. Damals hatte NRW-Landwirtschaftsminister Uhlenberg (CDU) mit Unternehmer Klausner bis 2014 die jährliche Abnahme von 500 000 fm Holz zum Festpreis vereinbart, um den durch „Kyrill“ angefallenen rund 16 Mio. Festmeter Sturmholz Herr zu werden.
Inzwischen ist das Sturmholz längst vermarktet, der Markt hat sich gedreht und Holz ist äußerst knapp geworden: In ganz NRW wachsen insgesamt nur 200 000 fm pro Jahr nach. Sollte Klausner den Streit für sich entscheiden, dürfte es entweder teuer für NRW werden – oder das Holz für die heimischen Sägewerke wird knapp. -br-