Die Bachelor- und Masterabschlüsse haben nun auch die letzten Agrar-Hochschulen erreicht. Statt 8 bis 9 Semestern für das Diplom können die Studenten nun nach 6 bzw. 7 Semestern Bachelorstudium optional den Master of Science (3 bis 4 Semester) draufsatteln. Der Grund dafür ist die Umsetzung der 1999 angelaufenen Bologna-Reform mit dem Ziel eines einheitlichen europäischen Hochschulwesens bis 2010.

Bologna erregt die Gemüter, das zeigten nicht zuletzt die Studentenproteste Ende des letzten Jahres. Die Hauptvorwürfe der Kritiker richten sich zwar nicht gegen die Hauptziele der Reform selbst (höhere Mobilität, mehr internationale Wettbewerbsfähigkeit und eine bessere Qualifizierung für den Beruf), wohl aber gegen die Umsetzung. So ist vor allem von einer wachsenden Überforderung der Studenten die Rede.

Auch in unserer Umfrage klagte jeder dritte Agrar-Student über Stress. Auffällig: Während 25 % der FH-Studenten, deren Studium schon vor der Reform in Teilen „verschult war“, ihre individuelle Belastung und den Druck als zu hoch empfanden, waren es an den Unis volle 37 %. Insgesamt glauben lediglich 9 % aller Teilnehmer, dass sich die Studienbedingungen durch die Einführung der neuen Abschlüsse verbessert haben.