Auf der Suche nach Alternativen zur Mast von kastrierten Schweinen scheint die Jungebermast die besten Chancen zu haben. Das wurde während eines eintägigen Workshops deutlich, zu dem sich Mitte November rund 200 Experten aus allen Bereichen der Schweinehaltung und -verarbeitung in Berlin trafen.
Voraussetzung sei allerdings, dass es in naher Zukunft ein sicheres Verfahren gibt, mit dem sich die „Stinker“ am Schlachtband selektieren lassen. Die so genannte „elektronische Nase“ scheint dazu in absehbarer Zeit nicht in der Lage zu sein. Zurzeit verlässt man sich an den Eber verarbeitenden Schlachthöfen daher eher auf speziell geschulte Personen mit empfindlichen Nasen.
Zusätzlich lässt sich die Geruchsbelastung auch über die Fütterung mindern, wie Fütterungsversuche der Tierärztlichen Hochschule Hannover zeigen. Das Verfüttern darmstabiler Kohlehydrate, z. B. in Form von Kartoffelstärke, reduziert den Skatolgehalt. Geruchsmindernd wirken sich außerdem eine gute Wasserversorgung der Tiere und saubere Mastbuchten aus.
Zudem lasse sich Ebergeruch züchterisch bearbeiten. Das braucht jedoch Zeit. Und es besteht die Gefahr, dass sich die Zucht auf niedrige Geruchsgehalte in den Sauenlinien negativ auf die Fruchtbarkeit auswirkt.