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Klimawandel fördert Drahtwürmer

Lesezeit: 3 Minuten

Für Ärger auf Kartoffelflächen sorgen hauptsächlich der Saatschnellkäfer (Agriotes lineatus) und zwei Humusschnell­käfer-Arten (Agriotes obscurus, Agriotes sputator). Neueste Untersuchungen haben ergeben, dass z. B. in den wärmeren Lagen Baden-Württembergs auch der Schnellkäfer Agriotes sordidus vorkommt. Dieser hat einen viel kürzeren Entwicklungszyklus. Er ist in der Lage, bereits im Schlupfjahr Kartoffeln und andere Kulturen massiv zu schädigen.


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Die Schnellkäferarten bevorzugen zur Eiablage Flächen mit niedrigem Bewuchs, wie z. B. Wiesen oder gemulchte Stilllegungsflächen. Die Larve ist meist bräunlich und hat einen extrem schmalen Körperbau. Drahtwürmer haben pro Jahr zwei aktive Phasen: Die erste dauert von Ende März bis Mitte Mai und die zweite von Ende Juli bis Anfang Oktober.


Die Käfer legen ihre weißen Eier einzeln oder in Gelegen bis zu acht Eiern dicht unter der Bodenoberfläche ab. Diese haben einen Durchmesser von ca. 0,5 mm. Ein Weibchen kann bis zu 160 Eier legen. In ihrer Entwicklungsphase benötigen die Larven ausreichend Feuchtigkeit. Bereits 4 bis 6 Wochen nach der Eiablage schlüpfen die ersten Larven. Sie wachsen je nach Art innerhalb von 2 bis 5 Jahren zu 2,5 bis 3 cm großen Larven heran. Diese überwintern in tieferen Bodenschichten (bis zu 60 cm) und kehren erst Anfang bis Mitte Mai des Folgejahres in den Bearbeitungshorizont zurück.


Leicht verwechselt mit Dry Core-Schäden


Vor allem Larven ab dem 2. Entwicklungsjahr verursachen stärkere Fraßschäden. Bei Abreife sind die Knollen dann ihre einzige Nahrungsquelle. Je länger sie im Boden bleiben, um so größer ist die Zahl der Fraßgänge. Starke Trockenheit vergrößert die Schäden.


Viele Praktiker verwechseln die Fraßschäden durch Drahtwürmer mit Dry Core-Schäden, verursacht durch eine Sonderform von Rhizoctonia solani. Mit dem Auge ist der Unterschied tatsächlich sehr schwer zu erkennen. Je nach Jahreswitterung weisen geerntete Knollen in beiden Fällen mehr oder weniger kleine rundliche oder dreieckige Löcher auf. Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied besteht z. B. darin, dass bei Dry Core die Knollenschale als Häutchen am Lochrand übersteht. Im Gegensatz dazu zeigt sich der Drahtwurm-Schaden immer in Form eines runden Lochs ohne Überlappung der Schale. Wenn Sie diesen Unterschied feststellen wollen, müssen Sie befallene Knollen durchschneiden. Der durch Drahtwürmer verursachte Fraßgang unterscheidet sich deutlich vom abgestorbenen Gewebe (korkartiger Pfropfen) im Knolleninneren, das auf Dry Core zurückzuführen ist.


Drahtwürmer haben sehr viele Wirtspflanzen. Günstige Bedingungen finden sie hauptsächlich in Kartoffeln und Mais. Aber auch in Getreide, Gräsern, Rüben und Raps können sie sich sehr gut entwickeln. Winterbegrünung und andere humusbildende Maßnahmen, wie z. B. Stalldung- und Strohgaben, verbessern das Nahrungsangebot, fördern den Eiablagereiz und tragen damit zur Erhöhung der Populationsdichte bei. Auch der Umbruch von Stilllegungsflächen kann bei anschließendem Kartoffelanbau erhebliche Schwierigkeiten bereiten.


Schäden schwanken stark von Jahr zu Jahr


Dennoch ist es nahezu unmöglich, Vorhersagen darüber zu treffen, ob Drahtwürmer vorkommen oder nicht. Das liegt auch daran, dass sie lange inaktive Perioden problemlos überstehen und bis zu einem Jahr ohne Nahrung auskommen. Mehrjährige Versuche belegen, dass Drahtwurmschäden an Kartoffeln jahresabhängig stark schwanken. So lag der Anteil befressener Knollen durch Drahtwürmer in den letzten 10 Versuchsjahren bei 2 % bis über 50 %.

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