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Kotbereiche sind kein Problem mehr

Lesezeit: 4 Minuten

Walter Michalk, 91593 Burgbernheim


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Gülle rühren, Kanäle reinigen und Fliegen bekämpfen – diese drei Tätigkeiten gehören mit Sicherheit zu den ungeliebtesten Arbeiten jedes Schweinehalters. So auch für Walter Michalk (55) aus dem mittelfränkischen Hochbach: „Wir haben in der Sauenhaltung mit dem Staumistverfahren gearbeitet. Gülle aufrühren stand dabei häufig auf der Tagesordnung.“


Dennoch kam es zu Mineralfutterablagerungen im Kanal und zu Schwimmdecken auf der Gülle – ideale Bedingungen für Fliegen und Schadnager. „Und weil es schwierig war, die Güllekanäle richtig sauber zu bekommen, wurden diese Probleme auch nicht geringer“, schildert Walter Michalk. Weitere Nachteile des Staumistverfahrens waren für ihn die Zugluft unter den Spalten und die höheren Ammoniak-Emissionen.


Als er den Bau eines neuen Maststalls plante, suchte Landwirt Michalk deshalb nach einem Entmistungssystem ohne stehende Gülle unter den Spalten. Zumal er mit Großgruppen und Sortierschleusen arbeiten wollte: „In den Großraumbuchten legen die Mastschweine Kotplätze an. Dadurch sammelt sich in einzelnen Kanälen der Kot, während andere überwiegend leer bleiben“, wusste der Betriebsleiter schon vor dem Bau.


Irgendwann hatte er die Idee mit den Klappschiebern bzw. „Schrappern“, wie die Klappschieber in Süddeutsch-land genannt werden. Bei der Firma Prinzing in Lonsee-Urspring wurde er dann fündig.


Aus einer ehemaligen Halle, die er in Ostdeutschland ab- und zu Hause wieder aufbaute, errichtete er im Jahr 2007 einen 1 999er Maststall mit sechs Großraumbuchten und Sortierschleuse für 330 Tiere je Bucht. Im selben Jahr gab er die Sauenhaltung auf und konzentriert sich seitdem auf die Schweinemast.


80 m lange Güllekanäle


Auf jeder Seite des Zentralgangs liegen vier Güllekanäle, die 40 cm tief und ohne Gefälle betoniert sind (siehe Übersicht 2). Jeder Kanal ist mit 80 m so lang wie der Stall und verbindet je drei Abteile. Um die Luft zwischen den Abteilen nicht zirkulieren zu lassen und Falschluft zu verhindern, hat der Landwirt Gummi-Schürzen im Kanal unter den Abteiltrennwänden angebracht. Einziger Nachteil: Vor einer Erregerübertragung schützen die Schürzen nicht.


In jedem Kanal läuft ein verzinkter Schieber, der über ein Edelstahlseil von einem Motor gezogen wird. Je ein Motor sitzt am Ende jedes Kanals. Mäster Michalk hat die acht Motoren unter die Zwischendecke in den hintersten Abteilen gesetzt und das Seil über eine Umlenkrolle nach oben geführt. Über weitere Umlenkrollen am vorderen Kanalende sind je zwei Schieber miteinander verbunden.


Ein Motor wickelt das Seil auf und zieht dadurch den Schieber vorwärts. Parallel dazu läuft der andere Schieber mit hochgezogener Klappe zurück. Sein Motor ist abgeschaltet und lässt das Seil lediglich abrollen. Stoppt nun der zurück laufende Schieber am Kanalanfang, springt sein Motor an, und die Aktion verläuft umgekehrt.


Die Güllekanäle münden in einen Querkanal, der an der Außenwand der hintersten beiden Abteile verläuft. „Ich habe den Querkanal und die Motoren bewusst in den Stall gelegt, um Frostproblemen vorzubeugen“, erklärt Walter Michalk.


Nach fast dreijähriger Laufzeit zieht er eine positive Bilanz: „Bisher gab es keine einzige Störung. Lediglich die Seile müssen ab und zu geölt werden.“ Auch die Klappe des Schiebers zeigt kaum Verschleiß, obwohl sie direkt auf dem Boden entlang gezogen wird. „Das verdanke ich dem flügelgeglätteten Boden und der langsamen Laufgeschwindigkeit des Schiebers“, schildert der Mäster die Gründe.


Günstige Entmistungstechnik


„Unter dem Strich ist die Schieber-Entmistung sogar noch günstiger als ein konventionelles Güllesystem“, schwärmt Walter Michalk. Denn für die Schieber inklusive Motoren und Umlenkrollen bezahlte er rund 26 000 €. „KG-Rohre mit Stöpsel, Güllepumpe und Spülleitungen hätten hingegen rund 40 000 € gekostet. Die zusätzlichen Betonkosten für tiefere Güllekanäle noch nicht mitgerechnet“, hat der Betriebsleiter die Kosten der beiden Systeme gegenübergestellt. Allerdings müssen die Schieber aufgrund einer geringeren Nutzungsdauer von zehn bis fünfzehn Jahren auch schneller abgeschrieben werden.


Wir fassen zusammen


Damit die Kotansammlungen in der Großgruppe nicht die Güllekanäle verstopfen, hat Schweinemäster Walter Michalk in seinem neuen 1 999er Maststall Klappschieber unter den Spalten installiert. Inzwischen ist die Anlage drei Jahre in Betrieb und läuft störungsfrei. Der Pflegeaufwand ist gering, die Kosten für die Fliegenbekämpfung gleich null und die Stallluft hat sich deutlich verbessert.-rk-

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