Silomais-Genotypen mit einer langsamen Restpflanzenabreife sind besser verdaulich als kolbenbetonte Maissorten. Das belegen Versuche der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Verglichen wurden zwei Silomais-Sorten. Bei Genotyp A handelte es sich um eine kolbenbetonte Sorte mit gleichmäßiger Restpflanzenabreife. Genotyp B war qualitätsbetont und reifte langsamer ab, was nach Züchterangaben zu einer hohen Restpflanzenverdaulichkeit führen soll.
Beide Genotypen wurden unter praxisüblichen Bedingungen angebaut und das Siliergut in zwei unterschied-liche Fahrsilos einsiliert. Zusätzlich wurden an Pflanzen beider Sorten die Kolben entfernt und die Restpflanzen getrennt einsiliert. 90 Tage nach Versuchsbeginn wurden Fütterungs-versuche an Hammeln und insgesamt 48 Holstein-Kühen durchgeführt. Der Versuchszeitraum betrug 112 Tage.
Ergebnis: Die organische Masse der Restpflanze von Genotyp B war mit 66,3 % signifikant besser verdaulich als die vom kolbenbetonten Genotyp A (63,5 %). Auch die Maissilage aus der ganzen Pflanze lag bei Typ B höher (Übersicht 1). Mit 7,70 MJ NEL/kg TM hatte die Silage von Typ B außerdem eine um 0,41 MJ NEL/kg TM höhere Energiedichte.
Bei der Fütterung wurde die höhere Energie aber nicht in höhere Milchleistungen umgesetzt. Die Milchleistung der Tiere mit der TMR mit Mais aus der kolbenbetonten Sorte A lag bei 32,4 kg energiekorrigierte Milch (ECM) pro Tag, die TMR-Gruppe mit Genotyp B erreichte 32,0 kg ECM.
Größer waren dagegen die Unterschiede beim Lebendmassezuwachs. Die Genotyp B-Gruppe wog zum Ver-suchsende 22 kg mehr als die Typ A-Gruppe. Die Versuchsansteller er-klären das vor allem mit der besseren Energieversorgung durch die Silage.