Je mehr Fleischzellen Ferkel in der Aufzuchtphase anlegen, desto höher ist die Fleischbildung während der Mast. Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Aminosäuren. Als Proteinbausteine bilden sie die Grundlage zum Aufbau von Körpereiweiß.
Das Landwirtschaftszentrum Haus Düsse hat untersucht, ob die DLG-Versorgungsempfehlungen zum Lysin auch für frohwüchsige Ferkel ausreichen. In Versuchsgruppe III (VG) wurde sowohl im Prestarter als auch in den beiden nachfolgend eingesetzten Ferkelaufzuchtfuttern (FAZ) der Lysingehalt um etwa 1 bis 2 g je kg Futter angehoben, in VG I nur im FAZ II. Die Fütterung erfolgte dreiphasig ad libitum. Alle Gruppen fraßen zunächst eine Woche Aufzuchtstarter. In den Versuchsgruppen I bis III erhielten die Ferkel dann jeweils drei Wochen lang FAZ I und FAZ II. In Versuchsgruppe IV gab es vier Wochen FAZ I, danach vierzehn Tage FAZ II. Die Aufstallung erfolgte gemischtgeschlechtlich mit 8,8 kg Lebendgewicht in Buchten für 10 bzw. 25 Ferkel. In jeder der vier Versuchsgruppen standen 90 Ferkel.
Ergebnisse: Wie Übersicht 1 zeigt, erreichten die Ferkel in Versuchsgruppe III (Lysinzulage) mit 472 g die höchsten Tageszunahmen. Das Gewicht bei Versuchsende betrug 28,1 kg, damit wogen die Tiere der Futtergruppe III satte 1 kg mehr als die Ferkel in Versuchsgruppe II. Die Zunahmen der Ferkel in den Gruppe I und IV (vier Wochen FAZ I, zwei Wochen FAZ II) bewegten sich dazwischen. In puncto Futterverwertung lag ebenfalls die Gruppe III vorn.
Fazit: Lysinzulagen im Ferkelfutter nehmen frohwüchsige Ferkel dankend an. Die Tageszunahmen steigen, und die Absetzgewichte sind höher. Nachteilig sind bei dieser Strategie die steigenden Futterkosten.
Kontakt: Dr. Gerhard Stalljohann, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, E-Mail: Gerhard.Stalljohann@lwk.nrw.de