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Mein Favorit: Hofmanagerin

Lesezeit: 3 Minuten

Mit Verlaub, liebe Leserinnen: Ich kann gut verstehen, warum 44 Prozent von Ihnen mit dem Begriff Bäuerin unglücklich sind. Ich mag ihn auch nicht. Das mag der Einfluss meiner Freundinnen sein. Die jungen Frauen Anfang 30 fangen gerade gemeinsam mit ihren Männern oder alleine auf den Höfen an. Alle identifizieren sich mit der Landwirtschaft. Keine von ihnen käme auf die Idee, sich Bäuerin zu nennen.


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Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, ist da noch mehr. Ich finde den Begriff überholt. Für mich klingt er verstaubt und irgendwie nach letztem Jahrhundert. Ich bin mir sicher: In vielen Köpfen erzeugt er das Bild vom Mütterchen auf dem Melkschemel. Dabei sind doch Selbstbestimmtheit und Selbstverwirklichung auch für die Frauen auf den Höfen heute elementar. Das Wort „Bäuerin“ transportiert sie nicht. Und der Wirklichkeit zwischen Treckerfahren, Fütterungscomputer, Familienleben, Haushalt und Karriere wird es schon lange nicht mehr gerecht.


Mir leuchten auch die Argumente der Leserinnen ein: Bäuerin ist kein Ausbildungsberuf. Wie kann das Wort da eine ganze Berufsgruppe repräsentieren? Und: DIE Bäuerin gibt es doch schon lange nicht mehr. Die Lebensmodelle dahinter sind fast so zahlreich wie die Frauen selber.


Sicherlich muss ich meiner Kollegin (siehe Text rechts) recht geben: Das Lebensgefühl vereint trotz aller äußerlichen Unterschiede die Frauen von den Höfen.Das Wort Bäuerin fängt es ein.


Und zugegeben: Wir Redakteurinnen haben es bisher auch ganz gerne benutzt. Es kommt unserer Bequemlichkeit entgegen. „Bäuerin“ – da weiß sofort jeder, wer gemeint ist. Die Landwirtsfrau eben. Egal, woher sie kommt, was sie macht und welche Aufgaben sie im Betrieb übernimmt. Im Ernst: Sie stattdessen als „gelernte Apothekenhelferin“ zu bezeichnen, ist ja auch nicht gerade besser.


Aber jetzt! Dank Ihres Einsatzes und Ihrer Kreativität haben wir viele wunderbare Alternativen zum Begriff Bäuerin gefunden. Mein Favorit: Die „Hofmanagerin“. Mit 18 Prozent der Stimmen wurde der Begriff bis kurz vor Redaktionsschluss in unserer Internetabstimmung zwar nur auf Platz 3 gewählt. Ich möchte trotzdem eine Lanze dafür brechen.


Tolle Alternative: Hofmanagerin


Lassen wir uns das Wort erstmal auf der Zunge zergehen. Hofmanagerin. Managerin. Das klingt aufgeschlossen und modern. Nach großer weiter Welt und nach einem breiten Aufgabengebiet mit Leitungsfunktion. Irgendwie wichtig.


„Ein Manager ist eine Person, die Managementaufgaben in einer Organisation wahrnimmt. Die wichtigsten Managementaufgaben sind Planung, Organisation, Führung und Kontrolle“, präzisiert das Online-Lexikon Wikipedia.


Na bitte. Treffender geht es ja wohl nicht. Der erste Teil des Wortes „Hof“ betont hingegen das Lebensgefühl. Darin schwingen die Traditionen, das Bäuerliche und die Identifikation mit dem eigenen Lebensstil mit, die bei den meisten Umfrageteilnehmerinnen vorhanden ist.


Ein weiterer Vorteil: Bei den meisten Menschen wird „Hofmanagerin“ eine klareres Bild vom Leben auf dem Hof erzeugen als die alte „Bäuerin“.


Deswegen mein Plädoyer: Tauschen wir doch den Begriff Bäuerin gegen das treffende Wort „Hofmanagerin“ aus!


Ob uns das gelingt? Probieren Sie in der nächsten Vorstellungsrunde doch eifach mal aus, wie es sich anfühlt, eine Hofmangerin zu sein. Wie wird das Wort vom Gegenüber aufgenommen? Denn eines steht fest: über eine Umbenennung entscheiden letztlich nur Sie selbst, liebe Hofmanagerinnen.

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