Als Furchenbeize gegen Rhizoctonia und Colletotrichum mit einer guten Nebenwirkung gegen Silberschorf soll das Fungizid Ortiva mit einer Aufwandmenge von 2 bis 3 l/ha vor allem bei der Produktion von Premium-Speisekartoffeln die Qualität verbessern. Die Zulassung wird noch für diese Saison erwartet, lag aber bei Redaktionsschluss (Mitte März) noch nicht vor.
Der Einsatz der Furchenbeize verlangt jedoch Fingerspitzengefühl und die richtige Technik. So kann der Einsatz zu einem verzögerten Auflaufverhalten vor allem bei keimträgen Sorten, wie z. B. Allians und Belana, führen. Darauf weist Harald Beyer, Kartoffelberater der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hin. Bei ungünstigen Auflaufbedingungen seien Mindererträge nicht auszuschließen. Das Schadrisiko soll vor allem auf leichten Böden erhöht sein, da diese ein geringeres Puffervermögen (vor allem bei niedrigen Humusgehalten) aufweisen. Mit steigendem Humusgehalt nimmt das Schadrisiko ab, so Beyer. Er fasst die belastenden Faktoren wie folgt zusammen: Ungünstige Auflaufbedingungen, kritische Pflanzgutqualitäten und leichte Standorte. Er empfiehlt daher, auf leichten, sorptionsschwachen Böden die Aufwandmenge auf 2,0 l/ha abzusenken.
Wichtig ist die Ausbringungstechnik. Pflanzgutknollen sollten nicht mit dem Wirkstoff benetzt werden. Daher müssen die Düsen (Zungendüsen) exakt eingestellt werden: Die erste Düse soll rund 1/3 der Wirkstoffmenge hinter dem Pflanzschar und die zweite Düse vor den Zudeckscheiben die restlichen 2/3 des Wirkstoffs ausbringen.