Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

Aus dem Heft

Nicht in Panik verfallen!

Lesezeit: 3 Minuten

Im Sog der Terminbörsen haben die Kassapreise für Getreide nachgegeben. Erzeuger sollten jedoch Ruhe bewahren. Die fundamentalen Daten sprechen dafür, dass sich der Markt wieder fängt.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Einen Schritt vor, zwei zurück: Bei den Erzeugerpreisen für Brot- und Futtergetreide agieren etliche Erfasser derzeit ausgesprochen vorsichtig. Auf kurzfristige moderate Steigerungen folgen oft schon am nächsten Tag wieder „Minuskorrekturen“. Im Schnitt bewegen sich die ausgelobten Preise für Weizen, Gerste und Co. – nur Roggen führt quasi ein Eigenleben – deshalb bereits 15 bis 35 €/t unter dem Niveau, das sie kurz nach der Ernte hatten. Und eventuell sind auch die von uns ermittelten Notierungen wieder überholt, wenn Sie dieses Heft in Händen halten. Damit drängt sich die Frage auf, ob wir die Saison 2011/12 abhaken müssen.


Absatz hat sich beruhigt.

Zugegeben, es gibt auch handfeste Gründe für das Trudeln der Getreidepreise:


  • Die Nachfrage nach Standardqualitäten tritt bei uns derzeit etwas auf der Stelle, da sich die meisten Mühlen, Mischfutterwerke und andere Verarbeiter aus der Ernte heraus ein gewisses Rohstoffpolster angelegt haben.
  • Etliche Erfasser konzentrieren sich derzeit auf die Aufbereitung und das Durchhandeln des Getreides, dass ihnen direkt nach dem Drusch angedient wurde bzw. auf Kontraktware. Da diese meist relativ teuer ist, steht man bei Neugeschäften umso mehr auf der Preisbremse.
  • Hiesige Exporteure klagen, wegen starker Konkurrenz am Weltmarkt kaum zum Zuge zu kommen. Im Einzugsgebiet der norddeutschen Seehäfen seien überdies z. B. die nötigen Weizenqualitäten kaum zu mobilisieren, mit denen man in Drittländern punkten könne, heißt es.
  • Die internationalen Ernteprognosen wurden nach oben korrigiert. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) geht jetzt sogar davon aus, dass die Weizenvorräte leicht wachsen.


Diese Punkte taugen nicht gerade dazu, Stabilität oder gar Preisspielraum nach oben zu bewirken. Daran gibt es nichts zu rütteln. Der eigentliche Druck auf die Erzeugerpreise kam allerdings aus einer anderen Richtung.


Einfluss der Börsen.

„An den internationalen Terminbörsen ging in den letzten Wochen die spekulative Post ab“, berichtet ein Beobachter. Und das habe oft wenig mit den fundamentalen Bedingungen am Getreidemarkt zu tun gehabt.


Überwiegend seien es z. B. der Euro-Rettungsschirm, die Griechenland-Krise und andere allgemeine Wirtschaftsthemen gewesen, die das Geschehen auch an den Agrar-Terminbörsen bestimmt hätten, heißt es in Fachkreisen. Je nach Stimmung haben Finanzjongleure zeitweilig offenbar in großem Stil Kapital abgezogen und so die Terminkurse für Weizen und Co. abstürzen lassen.


„Genau das hat Landhändler offenbar so verunsichert, dass sie vergessen haben, dass in puncto Angebot und Nachfrage fast alles beim Alten geblieben ist“, sagt ein Getreidemakler.


Also cool bleiben!

Er glaubt, dass das Geschäft bald wieder besser in Schwung kommt. In der Tat:


  • Im Winter werden sich die heimischen Mühlen und Mischfutterwerke um ihre Anschlussversorgung bemühen. Mühlenroggen und guten Weizenqualitäten könnte das preislichen Auftrieb geben.
  • Der schwache Euro verbessert schon jetzt unsere Konkurrenzfähigkeit am Weltmarkt. Optimisten glauben deshalb, dass die EU eventuell doch mehr Weizen exportieren wird als bisher angenommen (vgl. Übersicht). Und auch den Gerstenexport, z. B. nach Nordafrika, sollte man nicht vorschnell abschreiben, heißt es.


Fakt ist: Die jüngste Entwicklung war fraglos Wasser auf die Mühlen der „Handelspartner“, die Anbauer dazu bewegen wollen, sich grundsätzlich früh und billig von ihrem Getreide zu trennen. Aber über diese Brücke sollte man als Landwirt nicht gehen. Nach wie vor gilt: Schieben Sie die Vermarktung bei halbwegs passenden Preisen nicht auf die lange Bank. Bewahren Sie aber Ruhe, wenn ihr Abnehmer jetzt mauert.

Die Redaktion empfiehlt

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.