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„Nie aufhören, miteinander zu reden!“

Lesezeit: 3 Minuten

1955 lernten sich Helene und Hermann Müller bei einem landwirtschaftlichen Grundkurs kennen. Da sie über 250 Kilometer voneinander entfernt lebten, kein Telefon hatten und sich nur alle vier bis sechs Wochen sehen konnten, hielten sie bis zu ihrer Hochzeit im Jahr 1959 fast ausschließlich über Briefe Kontakt. „In diesen Jahren war das Vertrauen der Grundstock unserer Liebe. Darauf konnte unsere Liebe wachsen“, erzählt die 77-jährige Helene Müller.


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Mit der Hochzeit zog Hermann Müller, der in Südbaden auf einem Sonderkulturbetrieb aufgewachsen ist, zu seiner Frau auf den Hof. Einen gemeinsamen Alltag kannten beide bis dahin nicht. Belastend für die junge Beziehung war das Gerede im Ort, denn damals war es alles andere als normal, dass ein Mann auf einen Hof einheiratet. Doch Hermann Müller und seine Frau hatten schon damals ein Rezept, um mit Störfaktoren von außen umzugehen: reden.


„Wir haben alles miteinander aufgearbeitet. Wenn über uns getratscht wurde, haben wir darüber gesprochen und uns gegenseitig gestärkt. Zweifel hatte ich an unserer Beziehung nie. Schließlich hatten wir beschlossen, den Weg gemeinsam zu gehen“, erklärt der 79-Jährige. Das Misstrauen der anderen legte sich bald, Hermann Müller fasste im Dorf Fuß, wurde in den Gemeinderat und den Kirchengemeinderat gewählt. Auch Helene Müller hatte mehrere Ehrenämter inne. Deshalb war es beiden immer wichtig, sich gegenseitig den Rücken frei zu halten und sich zu unterstützen.


Für die beiden Altenteiler gibt es viele Gründe, warum ihre Liebe im Alltag nie verloren gegangen ist. Beide sehen sich als gleichberechtigte Partner – auch im Betrieb. Hermann Müller kümmerte sich um die Kühe, baute einen Boxenlaufstall und stockte die Viehzahl auf, seine Frau managte den Ackerbau. Entscheidungen trafen sie immer gemeinsam. Es wurde alles besprochen, Konflikte wurden ausdiskutiert, Probleme gemeinsam gelöst.


Die klassische Rollenverteilung gab es bei den beiden nie. Hermann Müller unterstützte seine Frau im Haushalt so gut er konnte, vor allem, als sie viel mit den Kindern zu tun hatte. „Trotz schwerer Zeiten und stressigem Alltag haben wir immer versucht, so viel Zeit wie möglich füreinander zu haben“, erklärt Helene Müller. Jetzt, im Alter, und nachdem sie den Betrieb an einen der zwei Söhne abgegeben haben, sind beide noch viel bewusster füreinander da. Häufig sitzen sie einfach zusammen und lesen.


* Namen von der Redaktion geändert

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