Der Trend ist eindeutig: Neben der Zahl der Halter geht auch die der Rinder zurück. In deutschen Ställen zählten die Behörden im vergangenen Mai erneut knapp 1 % weniger Rinder. Seit der Wende haben sich die Bestände in Ostdeutschland mehr als halbiert und in den westlichen Bundesländern sind sie um mehr als ein Viertel zurückgegangen. EU-weit sieht es kaum besser aus. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:
Zwei Drittel aller Kälber, die zur Mast aufgestallt werden, kommen aus Milchviehherden. Durch die Milchquote ist die Zahl der Milchkühe mindestens bis 2015 begrenzt. Schlimmer noch: Durch den Zuchtfortschritt steigt die jährliche Milchleistung im EU-Mittel zwischen 100 und 150 kg pro Kuh und Jahr. In Osteuropa wahrscheinlich noch stärker. Weniger Kühe bedeuten auch weniger Kälber. Ein Ausgleich durch die Mutterkuhhaltung findet nicht statt. Die wirtschaftliche Situation ist auch hier schlecht, so dass die Mutterkuhbestände in der EU allenfalls stabil sind. Während die Rindmäster für Nutzkälber immer tiefer in Tasche greifen, müssen sich die Schlachter auf ein weiter fallendes Angebot an Schlachtrindern einstellen.