Das Füttern der Mastschweine am Quertrog hat nach wie vor einen hohen Stellenwert. Bei sehr langen Trögen mit nur einem Futtereinlauf treten allerdings regelmäßig Rangkämpfe auf. Ursache: Die Tiere, die bei der Fütterung in Ventilnähe stehen, erhalten sehr schnell Futter, während die Schweine am Trogende deutlich länger warten müssen, bis das Futter bei ihnen ankommt.
An der schweizerischen Fachschule Inforama im Kanton Bern wurde im Rahmen einer Semesterarbeit untersucht, ob der Einbau eines zweiten Futtereinlaufs im Quertrog positive Effekte hat. Profitieren die leichteren, rangniederen Schweine davon, und lässt sich der Stress für die Mastschweine insgesamt reduzieren? Für die Semesterarbeit wurde ein zweiter Futterauslauf in einen 6,5 m langen Quertrog eingebaut. In der Großbucht hatten 50 Mastschweine Platz.
Ergebnisse: Die Zunahmen stiegen im Schnitt um 20 g. Noch besser fiel das Ergebnis bei den 25 % leichteren Schweinen aus. Ihre Tageszunahmen legten um 70 g zu, denn durch den zweiten Futterzulauf konnten diese Tiere mehr Futter aufnehmen.
Insgesamt rückläufig war die Stressbelastung. In der Versuchsbucht traten während der Futterzeiten seltener Rangkämpfe auf, und die Schweine machten einen weniger gestressten Eindruck, wie die Verhaltensbeobachtungen ergaben.
Fazit: Rangniedere und schwächere Mastschweine profitieren besonders stark vom Einbau eines zweiten Futterzulaufs im Quertrog, da sie schneller ans Futter kommen. Die Gewichtsstreuung innerhalb der Gruppe sinkt.
Kontakt: Eduard Burkhard, Inforama Rütti, E-Mail: eduard.burkhard@vol.be.ch