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Robbis für das Karussell

Lesezeit: 3 Minuten

Weltpremiere auf der EuroTier: DeLaval präsentiert das erste automatische Melkkarussell. top agrar zeigt, wie es funktioniert.


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Auf diese Meldung hat die Branche lange gewartet: Auf der EuroTier zeigt DeLaval den ersten Melkroboter für das Melkkarussell. Genauer: Ein Karussell mit automatischer Euterreinigung sowie Ansetz- und Dipp-Roboter.


Das DeLaval AMR (automatic milking rotary system) ist ein Innenmelker. Es kann, je nach Herdengröße, mit mehreren Robotern bestückt werden. Sinnvoll ist der Einsatz nach Herstellerangaben ab 300 Kühen aufwärts.


Drei verschiedene Roboter


Alle Roboter sind auf der Bodenplatte im Innenraum montiert:


Am Karusselleingang steht ein Roboter, der die Euter automatisch reinigt.


Danach folgt unmittelbar der Ansetzroboter.


Am Ausgang des Karussells befindet sich der Dipp-Roboter.


Die Zitzen werden über Kameras gefunden, die am Arm der Roboter montiert sind. An jedem Melkplatz sind vier Melkbecher in einer Kassette platziert.


Zum Melkablauf: Die Kuh betritt die Melkplattform und wird über Transponder erkannt. Der erste Roboter reinigt das Euter. Dann fährt das Karussell einen Platz weiter. Der zweite nimmt die Melkbecher aus der Kassette und setzt sie seitlich von der Kuh nacheinander an die Zitzen an. Das Karussell fährt wieder einen Platz weiter. So geht es Platz für Platz. Kontinuierlich rücken Kühe am Eingang nach. Am Ende wird das Melkzeug automatisch abgenommen. Dann dippt der dritte Roboter die Zitzen und die Kuh verlässt die Melkplattform. Für die einzelnen Arbeitsschritte wird das Karussell jeweils kurz angehalten.


Die Arbeitsschritte „Reinigen, Ansetzen, Dippen“ finden zwar bei jeder einzelnen Kuh nacheinander statt. Es wird aber zeitgleich an drei Kühen gearbeitet. DeLaval gibt an, so 50 Kühe pro Stunde automatisch melken zu können.


Das AMR ist auch in doppelter Ausführung erhältlich – mit jeweils zwei Robotern zur Eutervorbereitung und zum Ansetzen bei weiterhin einem Dipp-Roboter. So wird parallel an fünf Kühen gearbeitet. Damit soll ein Durchsatz von 90 Kühen pro Stunde erreicht werden. So könnten theoretisch bis zu 810 Kühe zweimal täglich beziehungsweise bis zu 540 Kühe dreimal täglich automatisch gemolken werden. Denn auch die Reinigung ist automatisiert. Ein Schieber und Spüldüsen sollen die Standfläche der Plattform sauber halten.


Ein Teil der eingesetzten Technik ist aus dem Melkroboter von DeLaval, dem VMS, bekannt. So werden zum Beispiel Milchmenge, Milchfluss, Blut und elektrische Leitfähigkeit von jedem Euterviertel erfasst. Beim Dipproboter kommt die 3-D-Kamera zum Einsatz.


Nur noch ein Melker nötig


Experten sehen den größten Vorteil der neuen Technik in der Arbeitserleichterung und -ersparnis. Denn durch die Automatisierung könne jede Karussellgröße leicht von nur einem Melker bedient werden.


Ganz ohne Melker wird es im Robo-ter-Karussell aber nicht gehen. Denn bei Problemen beim Ansetzen der Melk-becher oder wenn eine Kuh das Melk-zeug abschlägt, muss jemand eingreifen können.


Die Technik wird derzeit auf zwei Betrieben in Schweden und Australien getestet. DeLaval will die Innovation 2011 erstmalig in einem Praxisbetrieb einbauen. Ob sich die Technologie auch in bestehenden Melkkarussells nachrüsten lässt, müsse im Einzelfall entschieden werden.


Bereits jetzt wird in der Branche über den nächsten Schritt spekuliert. Mit einem Roboter-Außenmelker könnte der Tierdurchsatz noch einmal deutlich steigen. Es bleibt also spannend.


Patrick Liste

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