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Saubere Kanäle trotz Stroheinsatz

Lesezeit: 4 Minuten

Matthias Ringen, 27404 Rhade


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Im neuen Wartestall für meine 430 Sauen wollte ich über eine Raufe Stroh zur freien Verfügung anbieten“, berichtet Matthias Ringen (43) aus dem niedersächsischen Balkenwede im Landkreis Rotenburg/Wümme. Denn am Stroh können sich die zumeist hungrigen Sauen richtig satt fressen und ein großes Magenvolumen bilden bzw. aufrechterhalten. Das ist wichtig für die hohen Futtermengen, die sie in der Säugezeit fressen sollen. „Zudem sind satte Sauen einfach ruhiger“, ist der Betriebsleiter überzeugt.


Mit der Entscheidung für die Strohzufütterung stand Matthias Ringen allerdings vor zwei Problemen. Zum einen fällt ein Teil des Strohs durch die Spalten und behindert dadurch direkt den Güllefluß. Zum anderen erhöht das Stroh den Trockensubstanzgehalt des Kotes. „Beim „normalen“ Wechselstauverfahren könnten so langfristig die Kanäle verstopfen“, erläutert der Ferkelerzeuger.


Damit stand Matthias Ringen vor der Herausforderung, ein geeignetes Entmistungssystem zu finden. Ein dänischer Berufskollege, den er zuvor auf einer Tagung kennengelernt hatte, brachte ihn schließlich auf die Idee, Klappschieber unter den Spalten zu installieren.


Skepsis wich schnell


Zunächst war Matthias Ringen skeptisch, doch er informierte sich auf dänischen Betrieben und diskutierte intensiv mit den dortigen Berufskollegen. Denn in Dänemark ist eine Strohzufütterung bei den Wartesauen Pflicht. So haben viele Betriebe beim Entmisten auf Klappschieber gesetzt. Auch im Wartestall für 250 Sauen des Lehr- und Versuchszentrums Futterkamp läuft unter den Spalten seit vier Jahren ein Klappschieber.


Die Zufriedenheit der dänischen Sauenhalter und die positiven Erfahrungen in Futterkamp waren schließlich ausschlaggebend dafür, dass sich Matthias Ringen für die Klappschieber entschied. Er ließ sich drei Angebote machen und gab dann der dänischen Firma LJM den Zuschlag.


Im April 2009 startete die Bauphase. Den Wartestall errichtete der Sauenhalter als einen Ein-Raum-Stall mit einer dynamischen Großgruppe von 250 Sauen an vier Abrufstationen. Das Deckzentrum wurde ebenfalls als ein Raum geplant (siehe Übersicht 1).


Unter den Spalten des Wartestalles befinden sich sechs Güllekanäle, im Deckzentrum sind es acht. Alle Kanäle sind 0,45 m tief. In der Mitte sind zwei Querkanäle angeordnet, die je 1,10 m breit und 1,28 m tief sind.


In jedem der 16 Kanäle läuft ein verzinkter Klappschieber. Ein 14 mm starkes Kunststoffseil, in das Edelstahl eingeflochten wurde, zieht von einem Elektromotor angetrieben die Schieber. Im Wartestall treibt ein Motor alle sechs Schieber an, im Deckzentrum ein Motor jeweils vier Schieber. Am Kanalanfang und -ende sitzt mittig je eine Umlenkrolle. Während ein Schieber den Mist zum Querkanal schiebt, fährt der andere Schieber im Leerlauf zurück. Die gesamte Schiebertechnik inklusive Einbau kostete 66 € pro Sauenplatz (ohne MwSt.).


Kaum Fliegen, wenig Emissionen


Mit seiner Entmistungstechnik ist Matthias Ringen nach gut einjähriger Erfahrung sehr zufrieden. Sie arbeitet zuverlässig und bisher ohne Reparaturen. Auch die Luft im Stall ist besser. Denn durch das zweimal tägliche Abschieben des Mistes sind die Ammoniak-Emissionen deutlich geringer. Auch Fliegen gibt es kaum. Und Schadnager halten sich nicht im Kanal.


Daher kann der Sauenhalter die Klappschieber seinen Berufskollegen nur wärmstens empfehlen. Allerdings sollte man seiner Meinung nach bei Planung und Einbau folgende Punkte beachten:Die Güllekanäle werden täglich abgeschoben und stehen folglich als Güllelager nicht zur Verfügung. Deshalb muss die Güllegrube größer geplant werden.Die Kanaltiefe sollte mindestens 40 cm betragen, um ein Anstoßen des Schiebers an der Spaltenunterkante zu vermeiden.


Die Kanäle müssen ohne Gefälle betoniert werden, damit immer etwas Gülle darin steht. Diese verhindert, dass der Mist am Kanalboden antrocknet.


Da die Schieber einige Zentimeter vor den Umlenkrollen stehen bleiben, würde Mist, der dahinter durch die Spalten fällt, liegen bleiben. Deshalb ist es wichtig, über den Umlenkrollen geschlossene Spalten zu verlegen.


Zudem sollte nur Kurzstroh verwendet werden. Das erleichtert das Rühren und das Umpumpen enorm.


Fazit


Matthias Ringen wollte seinen Sauen im neuen Wartestall über eine Raufe Stroh zur Sättigung und Beschäftigung anbieten. Das Stroh sollte jedoch nicht die Güllekanäle verstopfen. Nach dänischem Vorbild installierte er deshalb Klappschieber unter den Spalten. Die bisherigen Erfahrungen sind positiv. Die Anlage läuft seit einem Jahr störungsfrei, und bei zweimal täglichem Abschieben ist noch kein Mist auf der Betonfläche angetrocknet. Dank geringerer Ammoniak-Emissionen und weniger Fliegen ist auch das Stallklima besser.-rk-

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