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Silberstreif am Horizont?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Getreidepreise haben sich befestigt. Jetzt kommt es darauf an, dass Verarbeiter stetig Anschlusskäufe tätigen und der Exportmotor weiter brummt.


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Geben wir uns keinen falschen Erwartungen hin: Die Getreidepreise werden 2013/14 wohl nicht das Niveau der letzten Saison erreichen. Denn bei uns bzw. in der EU (vgl. Übersicht) und in vielen anderen Regionen der Welt sind die Erntemengen groß ausgefallen. Der Markt ist gut versorgt. Aber – das wollen Aufkäufer offenbar nicht wahrhaben – die zusätzlichen Mengen sind schon eingepreist. Die Notierungen haben also die Talsohle erreicht. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Erzeugerpreise zuletzt etwas aufgebessert wurden. Und nicht nur eingefleischte Optimisten rechnen mit weiteren Aufschlägen, sobald die heimischen Verarbeiter mit den saisonalen Anschlusskäufen beginnen.


Oft Mischkalkulation.

Dass Einkäufer bei den Preisen mauern, beruht übrigens nicht nur auf den Erntezahlen:


  • Viele Firmen haben sich z. B. aus der Ernte heraus ansehnliche Rohstoffvorräte angelegt. Das heißt, sie können Käufe hinauszögern.
  • Etliche Händler und Verarbeiter sind überdies noch mit „teurer“ Kontraktware beschäftigt. Um bei der Mischkalkulation wieder auf ihren Schnitt zu kommen, werden beim Neugeschäft umso stärker die Preise gedrückt.
  • Dass die Getreidenotierungen niedriger sind als im Vorjahr, belastet auch den Abverkauf von Mehl und Mischfuttermitteln. Die Käufer fordern Preissenkungen und setzen die Mühlen und Futtermischer beim Einkauf von Brot- und Futtergetreide unter Zugzwang.


„An diesen Einflussfaktoren gibt es nicht zu deuteln“, betont ein Branchenkenner. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen ist er aber keineswegs überzeugt, dass es sich lohnt, als Verarbeiter mit Anschlusskäufen zu warten.


Nachfrage nimmt zu.

Ob er richtig liegt, muss sich zwar noch zeigen. Tatsache ist aber, dass niedrige Preise normalerweise die Nachfrage ankurbeln. Das spiegeln auch die Verbrauchsschätzungen des Internationalen Getreiderates für die Saison 2013/14 wider. Demnach steigt der globale Verbrauch von:


  • Weizen um 15 Mio. t auf 687 Mio. t,
  • Mais um 45 Mio. t auf 917 Mio. t,
  • Gerste um 5 Mio. t auf 138 Mio. t.


Die Vorräte werden sich trotzdem etwas erholen. Aber die Mengen bleiben so überschaubar, dass bei einer eventuellen Missernte im kommenden Jahr wieder Versorgungsengpässe drohen.


Außerdem könnten die oben genannten Verbrauchszahlen noch übertroffen werden. Das Drittlandgeschäft läuft auf Hochtouren, und von diesem „Kuchen“ schneiden sich auch die Anbieter aus der EU ein ordentliches Stück ab. Dabei hatte man doch noch kürzlich geunkt, vorerst gegen die Schwarzmeerstaaten und Konkurrenten aus Übersee keinen Stich machen zu können. In den ersten drei Monaten dieses Wirtschaftsjahres hat Brüssel für 3,9 Mio. t Weichweizen Exportlizenzen erteilt, also fast doppelt so viele wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Gleiches gilt für die Lizenzen über rund 3,5 Mio. t Gerste.


Unsere Hauptabnehmer sitzen in Nordafrika sowie im Nahen und Mittleren Osten. Das „größte Rad“ drehen am Weltmarkt aber mal wieder die Chinesen. Sie kaufen Weizen, anderes Getreide und Ölsaaten. Diese Mengen werden eingelagert. Der Großteil der weltweiten Vorräte liegt schon in China. Und wenn man diese Mengen aus den weltweiten Marktbilanzen herausrechnet, kann von einer Überversorgung und dauerhaft niedrigen Preisen wirklich keine Rede sein. Lassen Sie sich also bei Verkaufsverhandlungen auf keinen Fall verunsichern! Jörg Mennerich

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