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Testprotokoll - Grimme SE 150-60 XXL

Lesezeit: 4 Minuten

Mit dem SE 150-60 ist Grimme Marktführer bei den gezogenen Bunkerrodern.High-Tech und die hohe Fertigungsqualität des Profi-Roders haben ihren Preis.


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Der SE 150-60 löste 1997 den lange bekannten Bunkerroder DR 1500 ab. Der erste SE 150-60 hatte einen Bunkerinhalt von 6 t, zwei oder drei Igelbänder und das Grobkrautband wurde noch von einer Kette angetrieben. Seit 2009 gibt es das Modell auch mit einem 5,8 t-Überladebunker.


Unsere Testmaschine SE 150-60 XXL hat Grimme 2010 eingeführt. Der Roder hatte im Test den großen Bunker mit 7,5 t und drei statt zwei Igelbänder. Das erste Igelband ist länger als bei der Standardvariante. Außerdem arbeitet die XXL-Ver­sion mit drei Abstreifwalzen, die weniger steil stehen und so für mehr Durchgang und einen schonenderen Gutfluss sorgen sollen. Ab 2013 liefert Grimme den Bunker auf Wunsch mit Wiegezellen. Der XXL bietet eine Menge Automatikfunktionen wie z. B. eine Schlupfüberwachung für das zweite Sieb- und das erste Igelband. Bei hohem Bodenanteil laufen die Bänder automatisch schneller.


Leer wiegt der Grimme-Roder 11,2 t. Mit vollem Bunker bringt er 19,55 t auf die Waage. Der mit 7,5 t angegebene Bunker kann randvoll gefüllt also sogar 8,35 t Kartoffeln aufnehmen. Inklusive unseres Arion 640 wog das Gespann 26,8 t. Die Deichsel stützt sich bei vollem Bunker mit 6,15 t auf die Schlepperhinterachse, insgesamt lasten auf der Achse dann über 11 t – 1,5 bar Luftdruck in den Schlepperreifen waren hier unterste Grenze. Serienmäßig rüstet Grimme den SE 150-60 mit Reifen der Größe 600/50 R 26,5 aus. 800/45 R 30,5 ist die maximal mögliche Bereifung. Mit hydraulischem Radantrieb sind maximal 700/50 R 30,5 drin. Der Bodendruck unter den Reifen war vergleichbar hoch wie beim WM-Roder.


Der Grimme-Roder schont die Knollen: Nur 3,8 % wiesen leichte Abschürfungen der Schale auf, bei 0,5 % der Knollen gab es leichte Erntebeschädigungen. Genau wie beim AVR-Roder bedeutet das nach dem Bewertungsschema sehr gute 93 Punkte. Auch hier gab es sieben Punkte Abzug wegen Krautanteil und den Abschürfungen. 92 Bewertungspunkte – wie bei allen Rodern – nach der Lagerung.


Der SE 150-60 reinigte die Ware in unserem Test am saubersten. Durch die längeren Sieb- und Igelbänder sowie das dritte Igelband hat der Grimme-Roder aber auch eine deutlich größere Reinigungsfläche als die anderen Test-Kandidaten. Das macht sich bei der Erdabscheidung bemerkbar: Der Bodenanteil lag bei sehr niedrigen 2,3 %. Bei den Ernteverlusten liegt Grimme leicht hinter AVR. 393 kg Kartoffeln verblieben auf dem Acker. 292 kg wären davon vermeidbar gewesen, diese Knollen waren größer als 30 mm. 97 kg haben den Roder als Untergrößen verlassen.


Die elektronische Kartoffel registrierte 338 Belastungseinheiten. Im Durchschnitt traf der Grimme-Roder die Knolle 6,4-mal. Das ist mehr als bei AVR – allerdings wechselt das Erntegut im Grimme-Roder auch öfter die Richtung und das Förderband. Den Höchstwert registrierte die Messknolle mit 72 Belastungseinheiten. Das ist der geringste Testwert und zeigt, dass die Kartoffeln in einem sehr gleichmäßigen Strom durch den Roder wandern.


Der Grimme-Roder zog sich 24,9 kW (33,8 PS) an der Zapfwelle. Damit liegt er deutlich vor den anderen Test-Rodern. Das ist kaum verwunderlich, da der SE 150-60 vergleichbar viel hydraulisch angetriebene Bauteile hat: Drei Igelbänder, die Abstreifwalzen, das Verleseband sowie der Klopfer. Vorteil des Ölantriebes: Die Geschwindigkeiten sind stufenlos regelbar. Dafür muss man damit leben, dass bei der Umwandlung von hydraulischer Arbeit in mechanische Arbeit Energie, sprich Leistung verloren geht. Ziehen ließ der SE 150 - 60 sich mit 27,2 kW (37 PS) recht leicht. Insgesamt brauchte der Grimme-Zweireiher mit 52,1 kW (70,9 PS) die meiste Leistung im Test. Ein 120 PS-Schlepper kann den Roder zwar ziehen, aber unter schwierigen Bedingungen könnten ihm die letzten PS an der Zapfwelle fehlen.


Der SE 150 - 60 zeigte sich als praktische und aufgeräumte Maschine. Die Bauteile sind perfekt geschweißt, die Ölleitungen ordentlich verlegt und die Lackqualität ist prima. Die Siebketten und Igelbänder sind mit Schlössern verbunden und gut zu wechseln. Das weiche Bunkertuch schont die Knollen. Am Verlesetisch kann man bei angehobenen Bunker durch einen Durchgang die Seiten wechseln. Sichere Geländer schützen das Personal auf der Arbeitsplattform. Die Anordnung der Damm-Mittenfindung überhalb der Dammrollen begrenzt den Durchgang etwas, hier blieb längeres Kraut hängen. Optional gibt es Dammrollen aus Kunststoff. Das zweite Siebband hat mitlaufende Seitenstäbe.


Umfangreiche Bedienung mit zwei Steuergeräten für Roden bzw. Abbunkern. Das Hauptterminal VC 50 bedient man entweder per Dreh-/Drück-Knopf, mit den Funktionstasten oder per Touchscreen. Für den Radantrieb, die Deichsellenkung, die Lenkachse und den Niveauausgleich gibt es im Terminal Automatikfunktionen. Im Terminal können drei Bedienebenen individuell be­-legt werden. Für unterschiedliche Bedingungen lassen sich verschiedene Einstellungen der Roderaggregate programmieren und bei der Arbeit schnell abrufen. Optionaler Farbmonitor für bis zu acht Kameras.-jmk-

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