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Testprotokoll - WM 8500

Lesezeit: 4 Minuten

WM holt die Knollen traditionell links aus dem Boden. Der WM 8500 schlug sich im Test als solider Roder – mit leichtem Verbesserungspotenzial.


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2003 machte der deutsche Roderhersteller Wühlmaus einen Neustart als WM Kartoffeltechnik. Drei Jahre später führte man den WM 8500 mit einem 8,5 t-Bunker ein. Vom Aufbau her unterscheidet sich der WM-Roder deutlich von den anderen Herstellern: Am auffälligsten ist, dass die Rodegruppe links, anstatt rechts angeordnet ist. Bei AVR und Grimme umschlingt das Krautband das zweite Siebband. Bei WM sitzt das Krautband hinter dem Siebband, über dem nach hinten gerichteten Igelband. Über ein zweites Igelband kommen die Knollen per Steilelevator auf das Verleseband. 2008 war WM der erste Hersteller mit einem Bunkerroder mit Überladebunker (WM 8500 L), mit dem auch das Abbunkern während der Fahrt möglich ist. Unsere Testmaschine war mit einer Damm-Mittenfindung und einer Druckentlastung der Dammrollen ausgestattet. WM setzte im Test ein langes erstes Siebband ein, optional gibt es auch zwei Bänder.


Leer wiegt der Roder 11,05 t, mit vollem Bunker bringt er 19 t auf die Waage. Der WM 8500 kann also knapp 8 t Kartoffeln aufnehmen. In Sachen Gewicht und Bunkerinhalt kann er sich mit dem Grimme messen, bringt aber 500 kg weniger Stützlast auf die Schlepper-Hinterachse. Die Gewichtsverteilung auf die beiden Räder ist etwas gleichmäßiger als beim roten Roder. Serienmäßig gibt es Reifen der Dimension 600/50 R 26.5, unser Testroder war mit Pneus der Größe 800/45 R 30.5 ausgestattet. Das sieht zwar wuchtig aus, brachte WM bei der Aufstandsfläche und dementsprechend beim Bodendruck aber keinen Vorteil. Bei vollem Bunker lasten in Rodestellung 7,3 t auf dem linken Reifen, der dann mit 1,76 kg/cm2 auf den Boden drückt.


Bei einer der vier WM-Ernteproben hatte eine Kartoffel schwere Erntebeschädigungen. Dadurch gab es 3 Punkte Abzug. Mit 90 Punkten ist das Rode-Ergebnis trotzdem noch sehr gut. 4,6 % der Knollen wiesen leichte Abschürfungen der Schale auf, 0,4 % hatten leichte Erntebeschädigungen und 0,6 % (eine schwere Knolle) waren schwer beschädigt. 92 Punkte nach Lagerung.


Der WM rodete die Kartoffeln mit dem höchsten Boden- (3,9 %) und Krautanteil (0,4 %) – beides sind trotzdem noch gute Werte. Auch die Knollenverluste waren mit 515 kg etwas höher als bei den anderen beiden Testkandidaten. 399 kg wären vermeidbarer Verlust gewesen (Knollen größer als 30 mm), 116 kg waren als Untergrößen zu verbuchen. Hätte der WM ein zweites Siebband mit einer etwas engeren Stabteilung, anstatt eines langen Bandes mit 40 mm Stababstand, wäre der Anteil an Verlustkartoffeln sicher geringer gewesen. Viele Kartoffeln entwichen auch beim Rotorkamm, der die Knollen vom ersten zum zweiten Igelband schiebt.


Die elektronische Kartoffel registrierte 370 Belastungseinheiten. Das ist zwar etwas mehr als bei den anderen beiden Rodern, aber immer noch gut. 400 Belastungseinheiten gelten noch als mäßig. Im Durchschnitt traf der Roder die Messknolle 7,8-mal. Das Erntegut kann mehr rollen, da das erste Siebband länger als bei den anderen Rodern ist. Der härteste Treffer zeigte 80 Belastungseinheiten.


Der WM zapfte sich 17,2 kW (23,4 PS) am Schlepperstummel. Das ist nicht viel. Allerdings enttäuschte der Roder beim Zugkraftbedarf. Das reine Ziehen der Maschine kostete 33 kW (45 PS). Grund dafür ist die kurze Deichsel, die beim Roden in einem sehr steilen Winkel zum Schlepper steht. Das verschlechtert die Zuglinie. Sichtbar wird dies, wenn man den Allradantrieb ausschaltet: Der Schlepper zieht sichtbar schief. WM liefert den Roder aber auch mit einer 35 cm längeren Deichsel. Insgesamt benötigte der Roder unter unseren Bedingungen 50,2 kW (68,3 PS) an Leistung.


Ein Taster zwischen den Reihen steuert die hydraulische Deichsel. Leider bietet der Schwenkbereich nur 25 cm Weg. Praktisch: Mit einem Untersetzungsgetriebe mit verschiedenen Zapfwellen kann man die Geschwindigkeiten der Rode- und der Siebkette getrennt vonein­ander um 20 % erhöhen bzw. reduzieren. Die Igelbänder haben eine eigene Ölversorgung, die übrigen Bänder laufen über Load-Sensing. Der rechte Stehplatz ist etwas klein. Der Roder hat ziemlich viele Ecken, an denen sich Erde und Kraut sammeln kann. Die vielen Schläuche und Hydraulikleitungen hinterlassen einen etwas unaufgeräumten Eindruck.


Links roden und rechts abbunkern – daran kann man sich gewöhnen. Die gute Sicht auf das rechte Hinterrad hilft beim Lenken des Roders. Es gibt einen Joystick mit vier Knöpfen und einem Kreuzschalter für die linke und das gleiche für die rechte Armlehne. Links bedient man Deichsel- und Achslenkung, mit dem rechten Joystick steuert man den Bunker. Mit der CAN-Pilot-Bedienung lassen sich alle weiteren Einstellungen der Maschine vornehmen. Die Bedienung hat ein kleines LCD-Feld. Dank nur zweier Menüebenen kommt man damit aber klar. Optional 10-Zoll-Display.-jmk-

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