Auf die neue britische Landwirtschaftsministerin Caroline Spelman (52) wartet offensichtlich viel Arbeit. Versäumnisse, Fehlplanungen und mangelnder Sachverstand gepaart mit schlechtem Kundenservice sind nach Angaben der britischen Fachzeitschrift „Farmers Weekly“ die herausragenden Eigenschaften der britischen Agrarverwaltung.
Kaum zu glauben: Noch immer warten einige Landwirte auf die Direktzahlungen aus 2008. Mehr als 3 000 Bauern haben noch keine Zahlungen für 2009 erhalten. Umgerechnt 117 Mio. € fehlen den britischen Landwirten auf dem Konto.
Kein Wunder, dass viele Landwirte inzwischen verzweifeln. Jeder vierte Anruf beim ehrenamtlichen Sorgen-telefon „Farm crisis network“ drehe sich inzwischen um die Direktzahlungen, schreibt „Farmers Weekly“. Die Zahl der Anrufe nehme seit Jahresbeginn deutlich zu.
Auch 7 Jahre nach der Agrarreform von 2003 läuft die Umsetzung nicht reibungslos. Das Vertrauen ist dahin. Kaum einer glaubt noch den Versprechungen der Beamten, dass sich an der gegenwärtigen Situation bald etwas ändert. Böse Zungen behaupten sogar, dass die Briten sich auch deshalb so vehement für einen konsequenten Abbau der Direktzahlungen nach 2013 einsetzen, damit sie ihre Verwaltungsprobleme endlich loswerden.