Als Ursache für vie-le Fruchtbarkeitsprobleme kommt immer häufiger eine Gelbkörperschwäche infrage. Darauf weist Prof. Heinrich Bollwein, Tierärztliche Hochschule Hannover, hin.
Durch die höhere Leberdurchblutung bei Hochleistungstieren nehme die Abbaugeschwindigkeit von Progesteron zu, so dass dem Körper weniger für die Aufrechterhaltung der Trächtigkeit zur Verfügung stehe. Der Embryo wird abgestoßen, das Rind kommt erneut in Brunst.
Bei einem niedrigen Progesteronspiegel (unter 2 ng/ml) gibt es mehrere Möglichkeiten des Eingreifens:
Das Einsetzen ei-ner progesteronhaltigen Scheidenspange (Cidr, Fa. Pfizer) oder Spirale (Prid alpha 1,55 g, Fa. Ceva) am 5. Tag nach der Besamung. Sie wird am 19. Tag entfernt.
Die Injektion eines hCG-haltigen Hormonpräparates (Ovogest 5 000) am 5. Tag nach der Besamung. Prof. Bollwein berichtet, dass mit beiden Methoden der Besamungserfolg um jeweils bis zu 12 % erhöht werden konnte.
In neuen britischen Studien konnte auch durch 2,5 ml Receptal (Fa. Intervet) am Tag 11 oder 12 nach der Besamung die Trächtigkeitsrate um ca. 10 % erhöht werden. Ursache ist die Verringerung der embryonalen Frühsterblichkeit zwischen dem 12. und 18. Tag der Trächtigkeit.