In Niedersachsen forciert die CDU-geführte Landesregierung den Tierschutz. Im Rahmen des „Tierschutzplanes Niedersachsen“ erarbeiten sieben Expertengruppen zunächst Optimierungsvorschläge, die anschließend in Pilotprojekten in Praxis-betrieben erprobt werden sollen.
Für die Schweinehaltung plant Landwirtschaftsminister Gert Lindemann folgende Änderungen bis zum Jahr 2018:
- Kein Kupieren der Ferkelschwänze mehr ab 2016. Die Probephase mit Praxisuntersuchungen beginnt 2012.
- Verzicht auf die betäubungslose Kastration. Bis 2015 wird nach Alternativen gesucht, einen festen Zeitpunkt für den Ausstieg gibt es noch nicht.
- Einführung neuer Managementvorgaben auf der Basis von Tierschutzindikatoren. Bis 2015 soll z. B. geprüft werden, welchen Einfluss die Bodengestaltung und das Stallklima auf die Gesundheit der Mastschweine haben. Neue Vorgaben sollen ab 2016 umgesetzt werden.
- Förderung der tiergerechten Haltung von Sauen. Überprüft werden soll unter anderem, ob es Alternativen zum Ferkelschutzkorb für laktierende Sauen gibt. Im nächsten Jahr soll ein Konzept vorgestellt werden, die Erprobungsphase läuft bis 2015. Ab 2017 sollen neue Regelungen greifen.
Kritisiert wird der enge Zeitplan, den der Minister vorgelegt hat. Die Fristen seien eindeutig zu kurz, um wissenschaftlich fundierte Aussagen treffen zu können, bemängeln die ISN und das Landvolk.