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Wie leer sind unsere Getreideläger wirklich?

Lesezeit: 3 Minuten

Wenn die Vorräte so klein sind wie angenommen, müsste Getreide wieder teurer werden. Sicher ist das aber nicht, da schon auf die neue Ernte spekuliert wird.


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Theorie und Praxis: Das Getreideangebot sei knapp, zum Ende der Saison würden sogar Versorgungslücken drohen, meinten etliche Analysten. Leider sprechen die Kurse seit dem Jahreswechsel eine ganz andere Sprache: Die Preise für Weizen, Gerste, Mais und Co. haben an den Terminbörsen und in deren Kielwasser auch am Kassamarkt empfindlich nachgegeben. Kein Wunder, dass Landwirte, die noch unverkaufte Vorräte haben, mit ihrem Schicksal hadern.


Saison ist noch nicht vorbei!

Haken Sie aber 2012/13 nicht vorschnell ab. Dass sich die Notierungen anders entwickelt haben als erwartet, liegt vor allem an zwei Einflussfaktoren:


  • Einerseits an anderen fundamentalen Rahmenbedingungen als gedacht: So haben z. B. Russland und die Ukraine ihre Getreideexporte längst nicht so eingeschränkt wie erwartet. Und bei uns kamen in letzter Zeit immer wieder Getreidepartien auf den Markt, mit denen Beobachter nicht gerechnet haben. Einige Erzeuger hatten sogar noch Vorräte aus 2011/12, die jetzt zu Geld gemacht wurden. Solche Steilvorlagen für Preisdruck lässt sich kein Händler entgehen.
  • Auf der anderen Seite waren es aber auch spekulative Einflüsse, die zuerst an den Börsen und später auch auf der Erzeugerstufe für teils drastische Preiskorrekturen nach unten sorgten. „Wenn das US-Landwirtschaftsministerium z. B. seine Vorratsschätzungen hochsetzt, stoßen Fonds und andere kapitalkräftige Finanz-investoren an den Terminbörsen ihre Kaufkontrakte schlagartig ab und setzen damit die Kurse zumindest zeitweise massiv unter Druck“, berichtet ein Broker. Und das bekommen wir auch bei uns in Deutschland zu spüren.


In der Tat fürchten Abnehmer, auf zu teuer eingekauftem Getreide sitzen zu bleiben. Deshalb agieren sie im Einkauf fast schon übervorsichtig. Optimisten hoffen aber, dass sich das ändert, sobald das Geschäft mit Futtermittelfirmen, Mühlen und anderen Abnehmern richtig in Schwung kommt. „Noch ist die Saison nämlich nicht gelaufen“, gibt ein norddeutscher Marktkenner zu bedenken. Er rechnet zumindest an Exporthäfen – EU-Getreide ist am Weltmarkt durchaus konkurrenzfähig (vgl. Übersicht) – und auch im Einzugsbereich großer Verarbeiter wieder mit Preisspielraum nach oben für Brot- und Futtergetreide. Wenn auch vielleicht nicht über einen langen Zeitraum hinweg, wie er zu bedenken gibt.


Neue Ernte „drückt“:

Denn die Blicke aller Marktbeteiligten richten sich allmählich immer stärker auf die kommende Getreideernte, die groß ausfallen soll. Der Internationale Getreiderat rechnet in der Saison 2013/14 weltweit z. B. mit der Erzeugung von rund:


  • 683 Mio. t Weizen (4 % mehr als 2012/13),
  • 161 Mio. t Gerste (+ 3 %) und
  • 1 041 Mio. t Mais (+ 3 %).


Solche Prognosen wirken bärisch (bei Börsianern steht der Bär für Kursverluste). Dass die Vorräte trotz einer möglichen Rekordernte nicht größer werden und dass der lange Winter vielleicht doch auf die Erträge drückt, spielt keine Rolle.


Das spiegeln auch die Vorvertragspreise ex Ernte 2013 wider. Diese liegen je nach Getreideart 20 bis 35 €/t unter den aktuellen Preisen für alterntige Ware. Es versteht sich, dass sich die Verkaufsbereitschaft in Grenzen hält. Und wer schon einen Teil seiner kommenden Ernte abgesichert hat, sollte jetzt auch Ruhe bewahren. Andererseits: Ohne Vorvertrag droht einem, in der Ernte eventuell mit noch schlechteren Offerten konfrontiert zu werden.Jörg Mennerich

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