Bevor Sie in eine Wasserkraftanlage investieren, sollten Sie zunächst klären, welche Leistung am Standort überhaupt möglich ist. Hierfür sind Informationen zur Fallhöhe (= Gefälle) und Wassermenge des Standortes maßgeblich. Die Wassermenge in m3/s sollte über einen längeren Zeitraum, am besten mehrere Jahre, ermittelt werden. Denn sie kann zwischen den Jahreszeiten und von Jahr zu Jahr erheblich schwanken. Wasserbehörde, alte Mühlendokumente oder Gutachten können hier eine geeignete Informationsquelle sein.
Betrachten Sie immer den ganzen Flussabschnitt und nicht nur die Stelle, an der die Anlage errichtet werden soll! Denn wenn das Gewässer zuvor durch stark bewaldetes Gebiet fließt, führt es im Herbst eventuell viel Laub und Astmaterial mit. Für Wasserkraftanlagen mit Rechen kann das problematisch werden.
Sind sowohl Fallhöhe als auch Wassermenge bekannt, kann man das Potenzial an elektrischer Leistung anhand folgender Formel einfach abschätzen:
Fallhöhe in m x Wassermenge in m3 /sek x 7 = elektrische Leistung in kW
Beispiel: Fallhöhe = 4,2 m
Wassermenge = 0,3 m3/sek =
4,2 m x 0,3 m3/sek x 7 = 8,8 kW
Auch bei der Wasserkraft gilt: Je geringer die Leistung, desto höher die Kosten pro kW. Daher lohnt es sich meistens erst bei Potenzialen über 10 kW, die Planungen überhaupt weiterzuverfolgen.