Die Pleite des Landhandelsunternehmens Zirn im schwäbischen Giengen kommt die 600 betroffenen Landwirte teuer zu stehen. Insolvenzverwalter Michael Pluta rechnet mit einem Schaden von 1,5 Mio. € für die Bauern. Chancen auf Zuteilung haben noch die Landwirte, die Erntegut bei den Zirn-Lagerhäusern eingelagert haben, ohne dass das Eigentum daran übergegangen ist. Allerdings sollte die Ware noch vorhanden oder aufklärbar sein, wo sie verblieben ist. Da seit Herbst 2009 mehr als 25 000 Ein- und Auslagerungen in den Zirn-Lagern stattgefunden haben, ist das nicht in jedem Fall sichergestellt. Völlig leer ausgehen werden wohl die Landwirte, die Dünger auf Vorkasse gekauft und Getreide oder Raps an Zirn verkauft haben, ohne dafür das Geld erhalten zu haben. Denn die verbleibende „Masse“ ist so gering, dass die Insolvenzquote für die Gläubiger gegen Null geht. Unterdessen hat die Friessinger Mühle GmbH mit Sitz in Bad Wimpfen die Zirn-Standorte Giengen und Sontheim-Brenz übernommen und erfasst dort während der laufenden Ernte Getreide und Raps. Außerdem nimmt die Mühle vorübergehend bis Ende September an den BayWa-Standorten in Neresheim, Niederstotzingen und Nellingen Druschfrüchte an. Die BayWa musste im Zuge der WLZ-Übernahme auf Weisung des Kartellamtes die Erfassung an diesen Standorten an Zirn abgeben.