Der Streit um die faire Milch zwischen dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und der MVS Milchvermarktungs GmbH ist um eine Eskapade reicher: Die MVS hat jetzt die neue „sternenfair“ eingeführt. Sie ist als H-Milch mit 3,8 % oder 1,8 % Fett und als Butter erhältlich. Produziert wird im hessischen Schlüchtern – mit dem Rohstoff, der zuvor zur „alten“ fairen Milch verarbeitet wurde.
Der Verkauf der sternenfair-Produkte läuft über REWE- und Tengelmann-Märkte. „Wir vertreiben in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen die Marke sternenfair, in Nordrhein-Westfalen weiter die Marke faire Milch“, sagt MVS-Chef Jakob Niedermaier. BDM-Sprecher Hans Foldenauer wollte sich gegenüber top agrar nicht äußern.
Insider werten den Vor-stoß der MVS als klaren Angriff auf den BDM, mit dem die MVS seit Monaten gerichtlich um Lizenzrechte und Geld streitet. Der BDM könnte jetzt vor einer Zerreißprobe stehen: Ihm fehlen die Vertriebsexperten, die die faire Milch besser vermarkten. Gleichzeitig trauen viele der MVS zu, die sternenfair-Produkte dauerhaft in den Kühlre-galen zu etablieren.