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top Agrar- Systemvergleich - Drei Kehrmaschinen im Straßenkampf

Lesezeit: 4 Minuten

Der Schmutz muss runter von der Straße! Wir haben dazu drei Kehrmaschinen-Konzepte verglichen: Von der Einsteigerlösung bis zum Profibesen mit ­Aufkratzschiene und aufgebauter HD-Wasserpumpe.


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Standard bei der Maisernte im Herbst: Intensive Niederschläge, die Sonne kommt raus und der Reifenschmutz klebt wie Kaugummi auf der Straße. Beim nächsten Schauer verwandelt sich das Ganze dann in eine Rutschbahn. Kommt es zu Unfällen, ist der Verursacher dran. Und immer öfter legt die Polizei ganze Ernteketten still, wenn der Schmutz nicht umgehend von der Straße verschwindet.


Wir wollten wissen, womit man den Dreck am besten von der Straße bekommt. In einem Systemvergleich zusammen mit dem Hersteller bema GmbH Maschinenfabrik haben wir drei Kehrmaschinen ausprobiert, die unterschiedlich intensiv arbeiten.


  • Die landwirtschaftliche Kehrmaschine „Agrar“ ist das mechanisch schwenkbare Einsteigermodell. Maschinen wie diese sind in der Praxis weit verbreitet. Die 2,30 m breite Agrar hat einen Standard-Besensatz (PPN-Borsten, 2,2 mm) mit 520 mm Durchmesser. Zum Freikehren bei größerer Schmutzmenge muss die Sammelwanne der heckangebauten Maschine abgebaut werden. Reicht diese Technik, um die Straße effizient sauber zu halten?
  • Kehrmaschine bema 30 Dual: Eine gut ausgestattete Mittelklasse-Maschine mit 600 mm-Besen, dickeren PPN-Borsten (2,5 mm) und 2,60 m Arbeitsbreite. Die Sammelwanne der Frontmaschine lässt sich zum direkten Fegen großer Mengen (Freikehren) hydraulisch nach oben klappen („Dual-System“). Sie hat eine mechanische Schwenkeinrichtung (optional hydraulisch). Anstelle der Sammelwanne haben wir eine Aufkratzvorrichtung montiert. Wie gut arbeitet die Kombination aus Kratzvorrichtung und mittlerem Kehrbesen?
  • Voll ausgestattete Maschine bema 75 Dual, eine der größten Maschinen im bema-Programm: 780 mm-Kehrbesen mit PPN-Besatz (2,9 mm), 2,60 m Arbeitsbreite und hydraulischer Schwenk-einrichtung. Auch hier lässt sich die Wanne zum Freikehren hydraulisch nach oben klappen. In Absprache mit bema wurde die Maschine mit einer neuen, sehr stabilen Aufkratz-Vorrichtung ausgestattet. Außerdem war für den Test eine Hochdruck-Spülanlage mit Zapfwellenantrieb aufgebaut. Diese Lösung ist noch in der Testphase. Damit reinigt diese Maschine in drei Phasen: Kratzen, Fegen und Waschen. Ist diese voll aufgerüstete, kostspielige Maschine die Lösung für Maschinenringe, Lohnunternehmen, Abfuhrgemeinschaften oder große Biogasanlagen?


Für die größeren Kehrmaschinen stehen auch andere Besen zur Verfügung. Deutlich aggressiver arbeiten Kehrwalzen mit gemischter PPN-Flachdraht-Bestückung. Wir haben bewusst auf Stahlborsten verzichtet, weil unser Testbetrieb Bullen mästet, die durch eventuell abgebrochene Metallborsten gefährdet wären. Wer in der Saison trotz Rindviehbestand auf der Straße mit Stahl-Gemisch fegen möchte, kann die Kehr­elemente relativ einfach wechseln.


Schwierige Bedingungen:

Die Testkehrmaschinen wurden auf einer Asphaltstraße eingesetzt. Dort haben wir immer die gleiche Menge klebrigen, feuchten Lehm aufgebracht und mit dem Teleskoplader festgefahren. Zwei zusätzliche Schwierigkeitsgrade: Die Asphaltdecke bestand nur aus der groben Tragschicht, eine glatte Deckschicht fehlte – der Schmutz konnte sich tief festsetzen. Die ca. 3,20 m breite Fahrbahndecke war außerdem gewölbt. Der Höhenunterschied von der Kuppe zu den Seiten betrug mindestens 5 cm – eine besondere Herausforderung vor allem für die Aufkratzvorrichtungen.


Zusätzlich haben wir die Besen auf öffentlichen Straßen zum Kehren nach einem Gülletanker und Häckselwagen eingesetzt. Zudem mussten die Maschinen mit ihren Sammelbehältern die Hofflächen unseres Testbetriebs bei der Familie Bröker in Heek-Nienborg (NRW) reinigen. Beim Test liefen alle Kehrmaschinen am selben Schlepper. Zugegeben, für den Praxiseinsatz ist der John Deere 7280 R „ausreichend“ groß, wir brauchten allerdings für die Hochdruckanlage eine Frontzapfwelle, und die stand auf dem Betrieb nur bei diesem Traktor zur Verfügung. Bei den Kehrfahrten waren wir mit 4 bis 7 km/h unterwegs. Die Agrar-Maschine haben wir auch mit einem kleineren Schlepper ausprobiert.


Es ist kaum sinnvoll, das Kehrergebnis durch aufwendige Messungen zu ermitteln. Uns ging es eher darum, verschiedene Einstellungen und Einsatzstrategien auszuprobieren und das Ergebnis dann optisch zu bewerten.


Wichtig ist die richtige Einstellung des Kehrbesens. Vor allem beim Reinigen von Straßen wird der Besen oft zu tief eingestellt, damit die Borsten möglichst aggressiv arbeiten. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die Borsten biegen durch und laufen am unteren Ende fast waagerecht über den Boden – das erhöht höchstens den Verschleiß. Die richtige Einstellung überprüft man mit einem Trick: Man setzt den Besen auf einer verschmutzten Stelle ab, lässt ihn bei stehendem Schlepper kurz rotieren und hebt dann die Maschine an. Richtig eingestellte Besen hinterlassen je nach Durchmesser einen ca. 10 cm bis 15 cm breiten Streifen – nicht mehr.

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