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top agrar Fahr­bericht - Neuer Klassiker

Lesezeit: 4 Minuten

Für die neuen Kompakten hat Case IH einen großen Namen wiederbelebt: Die Schlepper mit bis zu 115 PS heißen jetzt Farmall U. Unser Fahrbericht zeigt, dass die Traktoren deutlich mehr bieten als einen berühmten Namen.


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Schon auf den ersten Blick sieht der Farmall U wie ein echter Case IH aus. Nur wenn man genauer hinsieht, erkennt man die Übereinstimmung mit der blauen Schwestermarke. Kein Wunder, denn die Maschinen teilen sich die Plattform mit gleichem Motor, Antriebsstrang und Kabine. Doch Farbe, Styling und vor allem die Bedienung sollen die Markenunterschiede betonen. Gebaut werden die Traktoren im süditalienischen Jesi. Entsprechende Schlepper im Steyr-Design sollen später folgen.


Für die kompakten Modelle reaktivierte Case IH den berühmten Namen Farmall. Auf der Agritechnica stand ein hübscher Plattformschlepper der Reihe Farmall A, der aus Indien stammt. Der Farmall C hat die Quantum Baureihe bis 75 PS abgelöst. Und der Farmall U tritt die Nachfolge der mittlerweile deutlich in die Jahre gekommenen JXU-Reihe ab.


Die Baureihe U ist kein Aufguss der JXU-Traktoren, sondern wurde komplett neu entwickelt. Es gibt drei Modelle von 73 kW (99 PS) bis 84 kW (114 PS) Nennleistung. Die Maximalleistung des größten Modells erreicht laut Case IH 115 PS bei 461 Nm. Dazu ist der Farmall U mit modernem CommonRail, Turbo, Ladeluftkühlung sowie Abgasrückführung unterwegs. Die Ingenieure haben die Schlepper auf den Einsatz mit einem Frontlader getrimmt. Die Komplettvorbereitung für den Lader gibt es übrigens wie die Fronthydraulik direkt ab Werk.


Der Kunde wählt aus drei Getriebe-Varianten: Ein 12/12-, ein 20/20- mit Kriechgruppe und ein 24/24-Gang-Getriebe, mit dem auch unser Testschlepper ausgerüstet war. Beim 24/24 gibt es serienmäßig eine Power-Clutch – die Kupplung lässt sich also auch per Knopfdruck elektrisch betätigen. Case spendiert diesem Getriebe allerdings nur zwei Lastschaltstufen (Hi/Low), was im Vergleich zu einigen Wettbewerbern etwas mager ist (weitere Getriebevarianten sollen folgen). Allerdings bietet das Getriebe im Hauptarbeitsbereich von 4 bis 14 km/h satte elf Gänge – nicht schlecht! Der Schlepper schaltet angenehm sanft mit kurzen Wegen, und auch die Lastschaltung ist alles andere als ruppig.


Shuttle serienmäßig:

Die lastschaltbare Wendeschaltung ist bei allen Getriebevarianten an Bord. Praktisch: Per Knopfdruck lässt sich das Ansprechverhalten in drei Stufen einstellen, von sanft bis direkt. Etwas Kritik fährt der Wendeschalthebel ein, den man schon von den aktuellen größeren Case-Modellen kennt. Hat man die Fahrtrichtung gewählt, kehrt der Hebel immer in die Mittelposition zurück. Um in Neutral zu schalten, muss man jetzt den Knopf oben am Hebel drücken. Uns wäre die frühere, eindeutige Neutralposition lieber.


Die Zapfwellenausstattung ist super: 540/540 E und 1 000 sind in Deutschland Standard, eine Wegezapfwelle und eine 1 000er-Frontzapfwelle gibt es optional. Die Heckzapfwelle lässt sich auch von außen schalten. Die 540er-Welle ­erreicht ihre Nenndrehzahl schon bei sparsamen 1 900 Motorumdrehungen.


Die Hydraulikpumpe liefert serienmäßig 65 l/min, auf Wunsch gibt es auch 84 l, dann bringt die Lenkpumpe 43 l anstatt der serienmäßigen 43 l/min – eine schöne Sache bei Frontladerarbeiten. Optional kann der Schlepper im Heck mit drei anstatt zwei dw-Ventilen ausgerüstet werden. Der Farmall U liftet die angebauten Geräte mit serienmäßiger EHR.


Die Ergonomie der Kabine ist wirklich gelungen. Die Kabine hat eigentlich sechs Pfosten, wirkt aber wie eine Vierpfosten-Kabine. Der B-Holm rückt weit nach hinten und macht Platz für große Seitentüren. Die C-Holme liegen an der Rückseite und rahmen die durchgängige Heckscheibe ein. Die hinteren Seitenscheiben sind gebogen.


Der Auspuff ist nach vorne rechts verlegt und verschwindet hinter dem Kabinenholm. Die Frontscheibe lässt sich öffnen. Alles in allem überzeugt der Farmall U durch eine prima Rundumsicht.


Die Düsen der Heizung/Klimaanlage wandern nach unten in die Lenksäule und machen im Dachraum Platz für eine (optionale) durchsichtige Dachluke: Schön für Frontladerarbeiten, wenn die aktuellen FOPS-Auflagen eingehalten werden. Die Düsen vertreiben den Beschlag auf der Scheibe schnell und sorgen für warme Füße und einen kühlen Kopf – so soll es sein.


Das Armaturenbrett fällt zwar etwas breiter aus, dafür bewegt es sich mit, wenn der Fahrer das Lenkrad verstellt – prima. Alle wichtigen Bedienelemente finden sich jetzt auf der rechten Konsole – bis hin zum Kreuzhebel für den Frontlader. Nur der Schalter für die Zapfwelle sitzt etwas versteckt zwischen dem Hydraulikhebel und der Kabinensäule – dafür gibt es bessere Plätze.


Preis der schönen Seitenkonsole: Der Einstieg von rechts ist ziemlich eingeengt. Das ist bei Schleppern dieser Klasse nicht ganz unwichtig – sie laufen oft auf Viehbetrieben. Martijn Knuivers, Boerderij, Guido Höner, top agrar

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