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top agrar-Fahr­bericht - Teurer Helfer – leider!

Lesezeit: 4 Minuten

John Deere bringt zwei neue Gator-Modelle auf den Markt und möchte die Fahrzeuge auch in der Landwirtschaft absetzen. Wir waren auf Probefahrt.


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Natürlich ist der praktische Helfer teuer. Und natürlich gibt es günstigere Betriebsautos. Doch wer mal einen der grünen Flitzer ausprobiert hat, findet schnell Spaß dran und gibt ihn ungern wieder her. Wir waren ein paar Tage mit den zwei neuen John Deere ­Gatoren unterwegs: einem Zwei- und einem Viersitzer der Reihe XUV 550. Diese UTVs oder Side-by-Sides sind in den USA auf jeder Farm unterwegs. Mit gutem Grund: Man kann schnell auf den Sitz springen, braucht keinen Helm, kann einen Beifahrer mitnehmen, Sachen auf der Ladefläche transportieren und einen (leichten) Pkw-Anhänger ziehen.


Zwar haben die Amerikaner eine ganze Reihe unterschiedlicher Modelle im Programm, aber als flinkes, straßentaugliches Fahrzeug gab es in Deutschland bisher vor allem die Typen HPX in Prämienausstattung. Mit Diesel, nahezu kompletter Kabine und zum stolzen Preis von bis zu 20 000 € (alle Preise ohne MwSt.). Die neuen Typen XUV 550 wurden nun abgespeckt, mit einem luftgekühlten Benziner ausgestattet und der Frontscheibe beraubt. Die Basis unserer beiden Gatoren ist gleich. Das Chassis des XUV 550 S4 wurde 78 cm gestreckt, was Platz für die zweite Sitzreihe bringt.


Wenn man etwas mit dem Gas spielt, erwachen die Zweizylinder schnell zum Leben und zeigen sich drehfreudig. Der übliche Gatorfahrer fährt gern „digital“, also Null oder Eins: Der Benziner kann das „Sofortvollgas“ vermutlich besser ab als der Diesel des Premiummodells.


Der Zweisitzer erreichte 40 km/h Höchstgeschwindigkeit nach flotten 7 Sekunden, der Viersitzer war mit 46 km/h etwas schneller und brauchte bis zum Topspeed 10 Sekunden. Normalerweise sind beide gleich flink und werden für die Straßenzulassung auf maximal 40 km/h begrenzt. Die Bremsen und die präzise Lenkung vermitteln ein sehr sicheres Fahrgefühl.


Geländegängig:

Das stufenlose Variator-Getriebe bietet neben dem Rückwärtsgang die beiden Fahrbereiche L und H, wobei die Höchstgeschwindigkeit der Geländeuntersetzung L bei etwa 28 bis 30 km/h liegt (wechseln ohne Kupplung im Stand). Allrad und Diff.-Sperre lassen sich per Hebel mechanisch schalten und machen die Flitzer sehr geländegängig (vorne Selbstsperr-Diff.). Allerdings liegt der Viersitzer wegen des längeren Radstands und der in Testausstattung etwas geringeren Bodenfreiheit schneller auf. Für super Fahrkomfort – wir sind fast mit Vollgas über einen gepflügten Acker gebrettert


– sorgt bei beiden die tolle Federung. Alle vier Räder haben Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern. Auch die Verschränkung ist super: Fährt man schräg durch eine Pflugfurche, bleiben alle vier Beine am Boden. Die Vorderräder stehen seitlich etwas über die Kotflügel hinaus, was zwar vor Schäden schützt, beim Fahrer und Beifahrer aber zu „Sommersprossen“ führt. Hier sollte John Deere vielleicht Kotflügelverbreiterungen anbieten. Die sind vielleicht nicht so stylisch, schützen die Passagiere aber vor Schmutz.


Fahrer bis 1,90 m finden einen angenehmen Platz, größere stoßen mit den Knien an. Auch in der zweiten Reihe des Viersitzers ist der Komfort okay. Die Rückenlehne der zweiten Bank lässt sich einfach herunterklappen. Dann entsteht eine Hilfsladefläche mit umlaufendem Rohrbügel – praktisch. Weniger robust fanden wir die große Ladefläche hinten – sie besteht aus Kunststoff. Oben hat der Laderaum zwar Palettenmaße, unten engen aber Radkästen den Platz ein. Hier und am gesamten Kunststoffdesign merkt man den neuen Gatoren etwas an, dass sie auch für eine solvente Spaßfraktion entwickelt wurden.


Trotz Abspecken des Topmodells liegt der Einstiegspreis unserer Test-Gatoren noch bei 9 200 € für den Zweisitzer und 10 200 € für den Viersitzer. Für die (steuerfreie) Straßenzulassung kommen noch einmal 1 620 € dazu, plus Zubehör wie z. B. ein Dach. Zu dem Preis findet man unter www.mobile.de einen gebrauchten, etwa sechs Jahre alten Pick-up. Der ist dann nicht so handlich, mindestens eine Tonne schwerer und steuerpflichtig.

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