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top agrar-UMFRAGE - Natürliche Ammen bevorzugt

Lesezeit: 4 Minuten

Ammensauen stehen im Ranking unserer Umfrage-Teilnehmer an zweiter Stelle. Sie können vielseitig eingesetzt werden.


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Über drei Viertel aller Sauenhalter, die sich an der top agrar-Umfrage beteiligt haben, setzen natürliche Ammen ein. Damit liegen die „lebenden“ Ammensauen deutlich vor den technischen Lösungen, die nur 15 % aller Umfrageteilnehmer favorisieren (siehe Übersicht 5). Auch die Ersatzmilchgabe liegt mit 70 % aller Nennungen hinter den natürlichen Ammen.


Durch den Einsatz von Ammen können überzählige Ferkel vor dem Kümmern oder sogar vor dem Hungertod bewahrt werden. Darüber hinaus profitieren aber auch die Ferkel, die an der Sau verbleiben. Denn nachdem die überzähligen Ferkel herausgenommen worden sind, haben die verbleibenden Wurfgeschwister einen entspannteren Zugang zur Milch, sie werden weniger abgedrängt und dadurch besser versorgt.


Im Gegenzug erhöhen sich durch den Einsatz der Ammensauen aber auch der Platzbedarf und das Hygienerisiko – zumindest dann, wenn Sauen aus einer früheren Abferkelgruppe zurückgestallt werden. Es empfiehlt sich daher, separate Plätze für Ammensauen einzurichten. Diese können beispielsweise im Reserve-Abferkelabteil bereitgestellt werden.


Leistungsstarke Ammensauen:

Je weiter der Abferkelrhythmus, desto schwieriger wird der Einsatz von natürlichen Ammen. Auch die verlängerte Zwischenwurfzeit der Ammensau wird häufig kritisch gesehen. Zieht die Sau allerdings in sechs bis acht Wochen Säugezeit neben ihrem eigenen Wurf noch weitere 11 bis 12 Ferkel auf, die sonst womöglich verendet wären, liegt ihre Jahresleistung über dem Herdendurchschnitt – auch wenn sie weniger Würfe pro Jahr erreicht.


Das verdeutlicht, warum immerhin gut ein Viertel der Befragten ausschließlich Produktionssauen als Ammensauen verwendet. Auf knapp einem Drittel der Betriebe kommen sowohl Produktions- als auch Schlachtsauen zum Einsatz. Während 42 % der Umfrageteilnehmer nur Schlachtsauen als Ammen nutzen.


Bei der Ammen-Auswahl achten 65 % der Ferkelerzeuger auf die bisherige Aufzuchtleistung bzw. Milchleistung der Sau (siehe Übersicht 6). An zweiter Stelle steht der Konditionszustand. Die Ammensau sollte nicht zu mager in die verlängerte Säugephase gehen. Der Hälfte der Befragten ist zudem ein ruhiges Verhalten wichtig. Und knapp ein Viertel legt Wert auf kleine Striche.


41 % der Befragten gaben an, nur überzählige Ferkel der aktuellen Abferkelgruppe an natürliche Ammen zu setzen. Gut ein Viertel bringt sowohl überzählige als auch kleine Ferkel aus der Vorgruppe bei Ammensauen unter. Und 16 % der Befragten ziehen nur kleine Ferkel aus der Vorgruppe mit Ammensauen auf. Ganze Würfe hingegen kommen selten an eine „Ersatz-Mama“.


Die Beste für die Kleinsten:

Wenn es darum geht, neugeborene überzählige Ferkel der aktuellen Abferkelgruppe aufzuziehen, sind Produktionssauen aus der Vorgängergruppe auf vielen Betrieben das Mittel der Wahl. Häufig handelt es sich um gesunde, unbehandelte Sauen mit einer guten bzw. mit der besten Milchleistung der Gruppe. Ihnen werden tendenziell die kräftigsten Ferkel zugesetzt, die mit der „älteren“ Milch besser zurechtkommen. Die Amme erhält in der Regel genauso viele Ferkel wie sie bisher gesäugt hat.


Die Ferkel der ausgewählten Ammensau können, wenn sie über drei Wochen alt sind, bereits abgesetzt werden. Müssen die Ferkel je nach Rhythmus bereits zwischen dem 7. oder 21. Tag auf ihre Mutter verzichten, werden sie an eine Schlachtsau versetzt.


Schlachtsauen werden oftmals auch genutzt, um die kleinsten Ferkel ihrer eigenen Absetzgruppe länger zu säugen. Diese Nachzügler können dann mit der nächsten Gruppe bzw. einer der nächsten Gruppen ins Flatdeck umgestallt werden. Um die Kleinen ausreichend mit Milch zu versorgen, sollte die Schlachtsau ein bis zwei Ferkel weniger erhalten, als sie zuvor aufgezogen hat. Denn häufig wird sie ja gerade wegen ihrer schlechteren Aufzuchtleistung gemerzt.


Je nach Milchleistung können die Ammensauen zwei bis drei weitere Wochen genutzt werden. Bei guter Kondition und guter Milchabgabe auch noch nach vielen Säugewochen ist es sogar möglich, dass sie zwei Ammenwürfe erfolgreich aufziehen. Wichtig ist, im Sauenplaner genau zu dokumentieren, welche Sauen als Amme tätig waren.


Tipp: Um Stress für die Ammensau zu vermeiden und sie gut in der Milch zu halten, ist es sinnvoll, die Sau in ihrer Bucht zu belassen. Dadurch akzeptiert sie die zugesetzten Ferkel besser. Ist das nicht möglich, sollte sie die neuen Ferkel mindestens acht Stunden vor dem Buchtenwechsel kennengelernt haben. -rk-

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