Das Reinigen von Futter-schalen für Ferkel ist zeitaufwändig. Können Hochdruck-wäscher diese Arbeit erleichtern? top agrar hat’s für Sie getestet.*
Die Würfe werden immer größer, die Milchleistung der Sauen ist jedoch begrenzt. Deshalb füttern immer mehr Ferkelerzeuger ergänzende Milchprodukte. Doch Vorsicht: Die Mägen der jungen Tiere sind empfindlich. Daher sollten die Schälchen täglich gereinigt werden.
Mit Hochdruck reinigen:
Um diese lästige und zeitaufwändige Arbeit zu erleichtern, bieten die Besamungsstation Ascheberg (GFS TopShop) und die Firma Stadiko seit einiger Zeit eimerähnliche Waschaufsätze an, die nur noch an den Hochdruck (HD)-Reiniger angeschlossen werden müssen. Der Clou: Die Futterschalen müssen nicht einmal ausgebaut werden. Die Wäscher werden einfach in der Abferkelbucht über das Futterschälchen gestülpt und los geht´s!So weit die Theorie. Doch schaffen es die Futterschalenreiniger wirklich, die mitunter stark anhaftenden Fettreste rückstandsfrei zu entfernen? Und führen sie tatsächlich zur erwünschten Einsparung von Zeit und Arbeit? top agrar hat die Probe aufs Exempel gemacht und beide Geräte in einem Betrieb mit 550 Sauen auf Herz und Nieren prüfen lassen.
Die beiden Testkandidaten:
- Der „Futterschalenwaschautomat HD“ der GFS besteht aus Kunststoff, ist 28 cm hoch und wiegt 1,3 kg. Er verfügt über zwei festinstallierte Düsen und kostet 127 € (o. MwSt.).
- Die Firma Stadiko hat in ihrem „VA Futterschalenreiniger“ eine Rotordüse eingebaut, die sich beim Waschen dreht. Das 40 cm-hohe Gerät besteht vollständig aus Edelstahl und wiegt 8,8 kg. Es wird individuell auf Kundenwunsch gefertigt. Die von uns getestete Version kostet 258 € (o. MwSt.).
Zum Handling:
Beide Geräte ließen sich problemlos mit der mitgelieferten Kupplung an den Hochdruckreiniger anschließen. Beim GFS-Gerät mussten zunächst noch die zur Durchflussrate des HD-Reinigers passenden Düsen im Inneren angeschraubt werden.Das GFS-Gerät ist aufgrund des geringen Gewichts zwar wesentlich handlicher. Es eignet sich jedoch nur für Futterschälchen, die maximal 17 cm hoch sind. Zudem ist die Stabilität geringer.
Der Futterschalenreiniger von Stadiko ist dagegen wesentlich stabiler und eignet sich auch für bis zu 37 cm hohe Schalen. Das hohe Gewicht ist für den Anwender allerdings ermüdend. Und die Rotordüse erzeugt einen wesentlich höheren Lärmpegel.
Beide Geräte lassen sich sowohl an stationäre als auch an mobile Hochdruckreiniger anschließen. Eine wirkliche Zeitersparnis lässt sich aber nur bei stationären Anlagen beobachten. Denn bei mobilen Geräten geht viel Zeit für das Auf- und Abbauen verloren.
Mehr Druck!
Obwohl beide Systeme mit 80 °C-heißem Wasser betrieben wurden, ließ der Reinigungseffekt zu wünschen übrig. Die Futterreste und Verkrustungen lösten sich nicht vollständig ab, sondern blieben an den Schalen haften. Erst nach vorherigem Einweichen wurden sie sauber.Die Hersteller führen dies auf eine zu geringe Durchflussrate des verwendeten HD-Reinigers zurück: Für den „Futterschalenwaschautomat HD“ sollte der angeschlossene HD-Reiniger über eine Wasserdurchflussmenge von 15 bis 35 Litern pro Minute verfügen, optimal seien 25 l/min. Bei dem Gerät von der Firma Stadiko beträgt die empfohlene Durchflussrate sogar 30 l/min. Und tatsächlich: In einem zweiten Versuch auf Haus Düsse mit einem leistungsfähigeren HD-Reiniger war das Ergebnis zufriedenstellend.
Steigern lässt sich die Reinigungsleistung nach Auskunft der Hersteller auch durch das Hinzufügen von Fett- oder Eiweißlösemitteln zum Reinigungswasser. Dadurch werden die Schalen zwar sauber, es besteht jedoch die Gefahr, dass die Ferkel Rückstände des Spülmittels aufnehmen.