Die bisherigen Erfahrungen mit dem Ausschreibungsverfahren sind für die bäuerliche Projektgesellschaft BBWind aus Münster positiv.
Bürgerwindprojekte sind seit dem Einstieg in das Ausschreibungsverfahren in Verruf geraten. Warum?
Thier: Das darf man nicht verallgemeinern. In die Kritik sind überregionale Projektierer geraten, die nur formal die Kriterien von Bürgerwindparks nach dem EEG erfüllt hatten, aber eigentlich keine waren. Einige haben mit einer Verwaltungs-GmbH 40 kleine Gesellschaften gegründet. Projektentwickler wie wir setzen sich dagegen weiterhin für echte Beteiligungsprojekte ein, die Bauern und Bürger vor Ort ansprechen und alle mitnehmen.
Welche Chancen sehen Sie für diese Projekte im Ausschreibungsverfahren?
Thier: Sehr gute. Uns hilft dabei, dass Bürgerwindparks in jeder Ausschreibungsrunde immer den höchsten Preis erhalten, wenn sie einen Zuschlag bekommen. Wir waren bis jetzt in jeder Ausschreibungsrunde in 2018 mit Zuschlägen erfolgreich und konnten Einspeisevergütungen von 5,28 bis 6,30 ct/kWh realisieren. Unser Fazit: Mit den derzeitigen Kriterien lassen sich auch künftig Bürgerwindparks erfolgreich umsetzen.
Was sehen Sie als Ihre Erfolgsfaktoren?
Thier: Wichtig ist eine hohe Akzeptanz vor Ort. Daher nehmen wir nicht nur die Anwohner mit ins Boot, sondern auch alle Flächenbesitzer im geplanten Windpark. Zudem kommen wir den Anwohnern mit freiwilliger Schlagschattenabschaltung oder bedarfsgerechter Nachtkennzeichnung entgegen. Die Bäuerliche Bürgerwind (BBWind) tritt nur als Dienstleister auf, wir beteiligen uns grundsätzlich nicht an den Windparks. Wir beraten, während die Projektbeteiligten entscheiden.
Wie beteiligen Sie die Bürger?
Thier: In der Regel empfehlen wir den künftigen Betreibern, eine GmbH & Co. KG zu gründen. Die Bürger dagegen können sich am besten in Form einer Genossenschaft daran betei-ligen, die Kommanditist der Gesellschaft wird. Unsere bislang größte Gesellschaft, die sich so beteiligt hat, besitzt über 1000 Genossen. Die Genossenschaft übernimmt einige Anlagen aus dem Park in den Eigenbestand.
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Die bisherigen Erfahrungen mit dem Ausschreibungsverfahren sind für die bäuerliche Projektgesellschaft BBWind aus Münster positiv.
Bürgerwindprojekte sind seit dem Einstieg in das Ausschreibungsverfahren in Verruf geraten. Warum?
Thier: Das darf man nicht verallgemeinern. In die Kritik sind überregionale Projektierer geraten, die nur formal die Kriterien von Bürgerwindparks nach dem EEG erfüllt hatten, aber eigentlich keine waren. Einige haben mit einer Verwaltungs-GmbH 40 kleine Gesellschaften gegründet. Projektentwickler wie wir setzen sich dagegen weiterhin für echte Beteiligungsprojekte ein, die Bauern und Bürger vor Ort ansprechen und alle mitnehmen.
Welche Chancen sehen Sie für diese Projekte im Ausschreibungsverfahren?
Thier: Sehr gute. Uns hilft dabei, dass Bürgerwindparks in jeder Ausschreibungsrunde immer den höchsten Preis erhalten, wenn sie einen Zuschlag bekommen. Wir waren bis jetzt in jeder Ausschreibungsrunde in 2018 mit Zuschlägen erfolgreich und konnten Einspeisevergütungen von 5,28 bis 6,30 ct/kWh realisieren. Unser Fazit: Mit den derzeitigen Kriterien lassen sich auch künftig Bürgerwindparks erfolgreich umsetzen.
Was sehen Sie als Ihre Erfolgsfaktoren?
Thier: Wichtig ist eine hohe Akzeptanz vor Ort. Daher nehmen wir nicht nur die Anwohner mit ins Boot, sondern auch alle Flächenbesitzer im geplanten Windpark. Zudem kommen wir den Anwohnern mit freiwilliger Schlagschattenabschaltung oder bedarfsgerechter Nachtkennzeichnung entgegen. Die Bäuerliche Bürgerwind (BBWind) tritt nur als Dienstleister auf, wir beteiligen uns grundsätzlich nicht an den Windparks. Wir beraten, während die Projektbeteiligten entscheiden.
Wie beteiligen Sie die Bürger?
Thier: In der Regel empfehlen wir den künftigen Betreibern, eine GmbH & Co. KG zu gründen. Die Bürger dagegen können sich am besten in Form einer Genossenschaft daran betei-ligen, die Kommanditist der Gesellschaft wird. Unsere bislang größte Gesellschaft, die sich so beteiligt hat, besitzt über 1000 Genossen. Die Genossenschaft übernimmt einige Anlagen aus dem Park in den Eigenbestand.