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Neue Speicher für Solarstrom

Lesezeit: 4 Minuten

Batteriespeicher waren das beherrschende Thema auf der Intersolar 2014. Der Preissturz macht die Akkus interessanter.


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Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher werden eine immer stärkere Einheit. Im Jahr 2013 haben deutsche Anlagenbetreiber rund 10 000 Solarspeicher installieren lassen, im Jahr 2014 erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) 20 000 neue Einheiten. Entsprechend wächst das Angebot von neuen Solarspeichern auf dem Markt. Das zeigten auf der Intersolar 2014 rund 250 der 1 100 Aussteller eindrucksvoll (Übersicht auf S. 122).


Doch mit dem starken Marktwachstum kommen auch die ersten technischen Probleme. So hat eine Veröffentlichung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) kurz vor der Messe für Aufsehen gesorgt, wonach defekte Batteriespeicher zu Explosionen und Bränden führen können. Das hätten nicht nur Einsatzberichte von Feuerwehren bestätigt, sondern auch Messungen des KIT an stationären Batteriespeichern (siehe Kasten). Viele Hersteller nehmen die Bedenken ernst und warben auf der Messe mit Sicherheitskonzepten und Garantien.


Preise sinken.

Ein weiterer Trend: Die Speichersysteme sind deutlich günstiger als noch vor einem Jahr. Viele Hersteller geben die Speicherkosten ab ca. 10 ct pro eingespeicherter Kilowattstunde (kWh) Strom an. Rechnet man die Erzeugungskosten von Solarstrom hinzu, wäre Solarstrom aus der Batterie dannach ab 20 ct/kWh zu haben. Das wäre deutlich günstiger als der Preis für Haushaltsstrom. Hersteller geben hohe Stückzahlen sowie eine Standardisierung der Produktion als Grund für deutlich sinkende Preise an.


Doch nicht alle Hersteller teilen diese Euphorie. „Wir halten 20 ct/kWh als reine Speicherkosten für realistisch“, meint beispielsweise der Vertreter eines großen Batterieherstellers. Zusammen mit den PV-Erzeugungskosten würde gespeicherter Solarstrom also über 30 ct/kWh kosten. Damit wären Solarspeicher am Rande der Wirtschaftlichkeit. Interessant wird der Speicher, wenn er zusätzlichen Nutzen für den Landwirt stiftet. Das kann eine Notstromfunktion sein oder das Kappen von Leistungsspitzen, um Strombezugskosten zu senken.


Bei den Technologien geht der Trend weg von Blei-Gel-Batterien hin zu Lithium-Ionen-Akkus. Diese ermöglichen mehr Ladezyklen und eine deutlich höhere Energiedichte als Blei-Akkus. Da die Li-Ionenspeicher immer günstiger werden und eine deutlich höhere Lebensdauer als Blei-Akkus haben, werden sie im Vergleich zu den Blei-Varianten immer wirtschaftlicher.


Eisenphosphat im Kommen:

Bei den Lithium-Ionen haben Lithium-Eisenphosphat-Akkus eindeutig die Nase vorn. Die Technologie gilt als sehr sicher und wird daher auch bei Elektrofahrzeugen eingesetzt.


Viele Systeme werden in der Basisvariante zur Versorgung von Einfamilienhäusern angeboten. Denn diese Kundengruppe stellt den Massenmarkt dar. Aber mittlerweile lassen sich die Systeme zu größeren Einheiten modular erweitern, sodass sie auch für die Bedürfnisse in der Landwirtschaft ausreichen. Zudem gibt es die ersten Systeme, die einen netzunabhängigen Betrieb erlauben. Damit braucht der Betreiber keine EEG-Umlage („Sonnensteuer“) auf den selbst verbrauchten Strom zahlen, wie es das jetzt novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorsieht.


Auch Energieversorger haben das Feld der Solarspeicher als neues Geschäftsfeld entdeckt. Dazu gehört z. B. der Hersteller Forsee, der zum französischen Energieversorger EDF gehört. Aber auch RWE und E.ON Energie Deutschland sind in diesem Markt tätig.


Der Ökostromanbieter Lichtblick will einzelne Batterien künftig zu einem virtuellen Großkraftwerk zusammenschalten. Den nicht genutzten Strom will Lichtblick über die Plattform „Schwarmdirigent“ mit dem Strom aus Blockheizkraftwerken und Batterien von Elektrofahrzeugen bedarfsgerecht am Strommarkt veräußern. Der Batteriebesitzer erhält dafür eine Prämie von 100 € pro Jahr.


Neuer Hybridspeicher.

Ein völlig neues Batteriesystem hat ASD aus Freiburg in München vorgestellt. Der Hybridspeicher vereinigt laut Hersteller die Vor- und Nachteile von Insel- und Netzpa-rallelspeichern. Häuser mit Netzparallelspeicher beziehen selbst bei geladener Batterie fast die ganze Zeit Strom aus dem Netz. Ein Inselspeicher trennt das Haus dagegen vom öffentlichen Netz, wenn der Speicher voll ist. Liefert die Batterie nicht mehr genug Leistung für alle Verbraucher, wird der Speicher abgeschaltet, die Versorgung erfolgt wieder zu 100 % über das Stromnetz.


Mit dem neuen ASD-Hybridspeicher wird das Haus wie beim Inselspeicher vom Netz getrennt, wenn genügend Strom gespeichert ist. Sinkt die Leistung der Batterie, holt sich das System aber nur den zusätzlich benötigten Strom aus dem Netz. Damit wird laut ASD so viel Batteriestrom wie möglich genutzt, was die Eigenverbrauchsquote auf über 80 % erhöhen soll.


Diesen Stromfluss regelt ein computergesteuerter Filter in dem Hybridspeicher. Den Speicher kann der Betreiber nicht nur über eine Solarstromanlage, sondern auch über ein Blockheizkraftwerk oder eine Kleinwindanlage laden.

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