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Alternative Energiepflanzen im Versuch

Bei einem Feldtag informierten Wissenschaftler des bayerischen Technologie- und Förderzentrums (TFZ) am Mittwoch (29. August) über verschiedene alternative Energie- und Rohstoffpflanzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie kamen ein- und mehrjährige Energiepflanzen mit der Trockenheit des außergewöhnlich heißen Sommers 2018 zurecht? Und welche Kulturen schützen Gewässer, Boden, Klima und Insekten besonders gut? Antworten auf diese Fragen gaben am Mittwoch (29. August 2018) Wissenschaftler des Technologie- und Förderzentrums (TFZ)aus Straubing (Bayern).


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Vorteile von Dauerkulturen wie Silphie


TFZ-Wissenschaftlerin Dr. Anja Hartmann stellte die Vorteile von mehrjährigen Energiepflanzen wie Durchwachsener Silphie vor. Da diese von Mitte Juli bis September leuchtend gelb blüht, bietet sie für Bienen und Hummeln ausreichend Nahrung. Seit 2018 ist sie im Greening eine förderfähige Kultur und zeichnet sich durch hohe Energieerträge (bis zu 42.000 Kilowattstunden pro Hektar) und eine hohe Biogasausbeute aus. Das TFZ führt bereits seit 2011 intensive Versuche mit dem Korbblütler durch, der ursprünglich aus Nordamerika stammt. Geerntet wird Ende August bis Anfang September. Nach der neuen Düngeverordnung gilt Silphie als mehrjähriges Feldfutter und darf bis Ende September moderat organisch gedüngt werden. Auch diese Effekte werden in einem fast einen Hektar großen Parzellenversuch vom TFZ erforscht.


„Dauerkulturen haben generell den Vorteil, dass sie mit ihren Wurzeln Nährstoffe auch aus tieferen Bodenschichten aufnehmen und daher weniger Düngemittel benötigen. Dadurch schützen sie nachhaltig das Grundwasser. Da sie auch nahezu das ganze Jahr über den Boden bedecken, schützen sie den Boden vor Erosion und vermeiden Phosphateinträge in Oberflächengewässer“, unterstrich Hartmann.


Nährstoffe können schon früh im Jahr und auch nach der Beerntung aufgenommen werden, das verhindert Nitratauswaschung und schont das Grundwasser. Haben sich diese Pflanzenarten erst einmal etabliert, sind sie pflegeleicht.


Neue Pflanzen wie Fasernessel


Erstmalig präsentierte das TFZ an diesem Standort auch die Fasernessel, die der Brennnessel ähnlich ist, aber einen deutlich höheren Fasergehalt aufweist, sowie die Öl- und Faserpflanze Hanf und den exotischen Biomasse-Lieferant Pfahlrohr (Arundo donax).


Am Standort „Auf der Platte“ begutachteten die Besucher verschiedene Versuche mit Sorghum. Dabei handelt es sich um eine wärmeliebende Pflanze, die sich gut an trockene Standorte anpasst. „Trotz des heißen und trockenen Sommers haben die Futter- und Hybridsorten der Sorghumhirse beeindruckende Wuchshöhen von mehr als drei Metern erreicht“, betonte Dr. Maendy Fritz, Leiterin des Sachgebiets Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse des TFZ. Bezüglich Sorghum führt das TFZ für Bayern die Wertprüfung des Bundessortenamts durch. Präsentiert wurden am zweiten Standort auch umfangreiche Düngeversuche zu Amarant sowie Versuche, bei denen das rot bis braun blühende Fuchsschwanzgewächs als Mischfrucht mit Mais kombiniert wurde. Im „Amarant-Zuchtgarten“ versuchen die TFZ-Wissenschaftler die für den Standort passenden Sorten zu kreuzen und zu selektieren.


Pflanzen für die stoffliche Nutzung


Das TFZ führt auch Versuche mit exotischen Kulturen durch, unter anderem mit Rizinus oder dem Malvengewächs Kenaf, bei denen es in erster Linie um die stoffliche Nutzung geht. Aus dem gewonnenen Öl der Rizinuspflanze lassen sich beispielsweise Biokunststoffprodukte herstellen oder es lässt sich als hochwertiges Schmiermittel verwenden. Die Fasern der Kenafpflanze, die sehr reißfest und bis zu zehn Millimeter lang sind, werden beispielsweise für den Automobilbau verwendet.


Am „Schaugarten TFZ“ befinden sich auch die von TFZ-Wissenschaftler Ulrich Deuter betreuten Parzellen des Informations- und Demonstrationszentrums Energiepflanzenanbau, auf denen neben der Durchwachsenen Silphie Wildpflanzenmischungen, Sorghum und Amarant zu sehen sind. Auf den frei zugänglichen Flächen können sich Besucher an Praxisbeispielen jederzeit kostenlos zu verschiedenen alternativen Kulturen hinsichtlich Ertragssicherheit, Ertragsstabilität, Vegetationszeitbedarf, Trockentoleranz und Substratqualität unter bayerischen Standortbedingungen informieren.

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