Die deutschen Biodieselwerke haben im vergangenen Jahr 3,1 Mio. t Biodieselhergestellt. Damit liegt die Produktion auf dem Niveau der Vorjahre. Dies geht aus aktuellen Schätzungen des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB)hervor. Weitere aktuelle Zahlen:
- Biokraftstoffe verhinderten nach Angaben des Umweltbundesamtes im Jahr 2017 den Ausstoß von rund 7 Mio. t Treibhausgasen in Deutschland.
- Aus dem Betrieb von Biokraftstoffanlagen gingen wirtschaftliche Impulse in Höhe von 2,7 Mrd. € in Deutschland aus. Das ist nach Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) des Bundeswirtschaftsministeriums mehr als bei der Windenergie an Land und auf See zusammen.
- Der Absatz von Biokraftstoffen, die fossilen Diesel ersetzen, lag in Deutschland nach Angaben des Bundesamts für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle bei 2,2 Mio. t, was im Vergleich zum Jahr 2016 eine leichte Steigerung von etwa 50.000 t bedeutet.
Rapsanbaufläche rückläufig
Nach Verbandsschätzungen dienten als Rohstoff für die Biodieselproduktion 2017 in Deutschland zu rund 56 Prozent Rapsöl, 25 Prozent Altspeisefette, 8 Prozent Soja, 7 Prozent Palm sowie jeweils zwei Prozent tierische Fette und Fettsäuren. Der verarbeitete Raps stammte überwiegend aus Deutschland. Allerdings ist die für die Biodieselproduktion genutzte Fläche rückläufig. Während 2016 nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) noch etwa 760.000 ha für den Rapsanbau zur Biodieselerzeugung genutzt wurden, waren es 2017 lediglich 713.000 ha. Damit nutzten die Landwirte etwa sechs Prozent der deutschen Ackerfläche von 11,8 Mio. ha zum Anbau von Rohstoffen für die Biodieselherstellung. In der Biodieselbranche rund 20.000 Arbeitsplätze in Deutschland entstanden. Biodiesel und Bioethanol stellen etwa 90 Prozent der Erneuerbaren Energien im Straßenverkehr.
Billigimporte als Gefahr
Allerdings sieht der VDB die Produktionsaussichten für das laufende Jahr 2018 negativ. Die Herstellung von Biodiesel in Deutschland könnte im laufenden Jahr auf 2,3 Mio. t Biodiesel sinken. Grund für die voraussichtlich geringe Auslastung sind Biodieselimporte aus Indonesien und Argentinien, die dort laut VDB mit unfairen staatlichen Mitteln gefördert werden.
Die Billigimporte gefährden auch den Export. Deutsche Produzenten liefern etwa die Hälfte ihrer Produktion ins europäische Ausland. Diese Absatzwege sind jedoch auch seit einigen Monaten versperrt durch Biodiesel, der aus Argentinien und Indonesien nach Europa gelangt. „Wenn die deutsche und europäische Politik nicht umgehend gegen die Dumpingimporte vorgeht, sieht es schwarz aus für die Biodieselbranche und die vorgelagerten Ölmühlen und Landwirtschaft“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. „Die von der Biokraftstoffindustrie ausgehenden wirtschaftlichen Impulse für ländliche Räume gehen dann verloren.“