Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Biogas

Biogasanlagenbetreiber stellen sich künftigen Herausforderungen

Bei einem Treffen mit Vertretern der Biogasbranche in Westertimke bei Tarmstedt informierten sich die CDU-Abgeordneten Oliver Grundmann und Marco Mohrmann über aktuelle Probleme.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Biogasanlage der Zukunft wird anders aussehen als heute. Sowohl die Energieerzeugung als auch der Input werden sich verändern. „Die Branche hat erkannt, dass die reine Maisvergärung zur Stromerzeugung keine Zukunft hat“, sagte Carsten Bahlburg, Geschäftsführer der Firma BST Innova aus Westertimke bei Tarmstedt am vergangenen Freitag. Die Firma war ein Ziel bei der gemeinsamen Sommertour des CDU-Bundestagsabgeordneten Oliver Grundmann und seines Kollegen aus dem niedersächsischen Landtag, Marco Mohrmann. Die beiden Abgeordneten trafen sich in Westertimke mit Vertretern der Biogasbranche, um über aktuelle Herausforderungen zu sprechen.

Wie Bahlburg weiter ausführt, spielt die Gülle- und Gärrestaufbereitung für viele Biogasanlagen inzwischen eine große Rolle. Denn wenn die Anlagen Mais durch Gülle bzw. Güllefeststoffe ersetzen, steigt der Nährstoffinput. Biogasanlagen werden aber immer mehr zur Nährstoffdrehscheibe. Darum steigt die Zahl an direkten Lieferbezieungen zwischen Milchviehhaltern und Biogasanlagen. Wegen des zweiten Dürre-Jahres steige auch die Nachfrage nach Aufbereitungstechniken, bei denen am Ende Wasser übrig bleibt, das sich auf den Flächen verregnen lässt.

Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Kraftstoffmarkt und Wasserstoffproduktion

Ein anderer Trend ist der Einstieg in den Kraftstoffmarkt: Mit dem Umstieg auf Güllevergärung könnten einige Anlagenbetreiber Biomethan als Kraftstoff produzieren. Denn so produziertes Gas hat eine höhere Klimaschutzwirkung als Gas aus nachwachsenden Rohstoffen, was es für Mineralölkonzerne attraktiv macht.

Eine weitere Möglichkeit, Mais in Biogasanlagen zu ersetzen, stellte Christian Schopen von der Firma Greentec aus Föhren (Rheinland-Pfalz) vor. Die Firma bietet mit der „Hydrobox“ eine keine Elektrolyse an, die mithilfe von Biogasstrom Wasserstoff erzeugt. Dieser wird über eine Lanze in den Fermenter injiziert. Dadurch soll der Methangehalt im Gas steigen, weil der Wasserstoff mit CO₂ zu Methan (CH₄) umgewandelt wird. Die Technik könne dazu beitragen, dass die Landwirte bei gleichem Energieoutput weniger Rohstoffe einsetzen müssten. Die Anlage koste zwar rund 100.000 €, erlaube aber eine Amortisationszeit von wenigen Jahren, sagte Schopen.

Fünf Biogasanlagenbetreiber aus dem Landkreis Rotenburg haben großes Interesse und wollen eine Hydrobox auf Probe an einer Anlage installieren lassen. Allerdings warten sie noch auf die Bestätigung des Netzbetreibers, dass der Wasserstoff als Betriebshilfsstoff zulässig ist und nicht als unerlaubter Rohstoff gilt. Das könnte die Einspeisevergütung gefährden.

Klare Perspektiven für Biogasanlagen gefordert

In der Wasserstoffproduktion im kleinen und großen Stil sieht MdB Grundmann großes Potenzial im Landkreis. Biogasanlagen könnten im Verbund mit Windparks intelligente Lösungen darstellen.

Damit Wasserstoff endlich den Durchbruch schafft, dürften Speicher nicht länger als Letztverbraucher angesehen werden. Denn Umlagen machen den Energieträger unnötig teuer im Vergleich zu fossilem Wasserstoff aus Erdgas, unterstrich Silke Weyberg, Geschäftsführerin des Landesverbandes Erneuerbare Energien in Niedersachsen. Außerdem informierte sie die beiden CDU-Abgeordneten darüber, dass die AwSV die gewünschte Vergärung von Gülle verhindere. So gebe es immer noch keine Lösung für die Umwidmung von Gülle- in Gärrestbehälter. Wichtig sei auch, den Biogasanlagen eine Perspektive aufzuzeigen. „Wer heute in die Flexibilisierung investiert, ist mindestens zehn Jahre gebunden und könnte nicht z.B. auf Biomethanproduktion umschwenken“, sagt die Geschäftsführerin. Die Politik müsse sich endlich darüber klar werden, welche Aufgaben sie für die Biogasbranche sieht.

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.