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Biomethan

Energieversorger wollen Grüngasquote

63 regionale Energieversorgungsunternehmen fordern einen Anteil von 25 % erneuerbaren Gas im Gebäude- und Verkehrssektor bis zum Jahr 2030. Die Branche sieht den Gesetzgeber jetzt im Zugzwang.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit einem verpflichtenden Anteil an erneuerbaren Gasen könnte eine eine kostengünstige und klimafreundliche Wärme- und Verkehrswende gelingen. Daher sollte der Gesetzgeber eine Grüngasquote einführen. Das fordern 63 kommunale und regionale Energieversorgungsunternehmen aus der Thüga-Gruppe.

Die Quote sieht für Sektoren, deren CO₂-Emissionen nicht über den Emissionshandel ausgeglichen werden, einen Anteil erneuerbarer Gase von 25 Prozent bis zum Jahr 2030 vor. Darüber hinaus fordern die Unternehmen einen Preis für CO₂-Emissionen in den Sektoren, die nicht unter den Emissionshandel fallen. Dabei soll sich die Höhe des CO₂-Preises am EU-Emissionshandel orientieren. Damit würden alle Sektoren beim Ausstoß von CO₂ gleichbehandelt.

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Vorschlag zielt auf Gebäude und Verkehr

„Mit den von uns vorgeschlagenen Maßnahmen lassen sich die Treibhausgasemissionen insbesondere im Gebäude- und Verkehrsbereich effektiv und effizient senken. Damit könnte Deutschland die drohenden Ausgleichszahlungen beim Verfehlen der CO₂-Minderungsziele vermeiden“, sagt Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga Aktiengesellschaft.

Neben einem einheitlichen CO₂-Preis und einer verpflichtenden Quote schlagen die Branchenvertreter vor, den Anteil von Wasserstoff in der Gasinfrastruktur zu steigern und Power-to-X-Anlagen weiter auszubauen. „Mit Power-to-X können wir die Sektorenkopplung unterstützen, die CO2-Emissionen senken und das Stromnetz entlasten“, so Caspar Baumgart, Vorstandsmitglied der WEMAG AG. „Die Machbarkeit der Technologie ist längst nachgewiesen, jetzt geht es darum, diese in die Infrastruktur zu integrieren. Das zeigt auch unser Power-to-Gas-Projekt in Freiburg“, unterstreicht Dr. Thorsten Radensleben, Vorstandsvorsitzender der Badenova.

Das Marktanreizprogramm der Power-to-X-Allianz sei dabei ein wichtiger Meilenstein. „Ein Ausbau der Power-to-X-Kapazitäten auf fünf Gigawatt über einen Zeitraum von fünf Jahren ist sinnvoll und notwendig“, ergänzt Dr. Christian Friebe von der Stabsstelle Energiepolitik der Thüga.

Das Positionspapier "Erneuerbares Gas für die Wärme- und Verkehrswende - Positionen für weniger CO2 und mehr Klimaschutz in Deutschland" kann hier heruntergeladen werden: http://ots.de/BoPPHN

BEE: Auch Gasversorgung muss klimaneutral werden

Es sei bemerkenswert, dass die Branche von sich aus politische Reformen anschiebt und einfordert. „Die Initiative der Thüga ist endlich ein konkreter Vorschlag für die Umstellung von klimaschädlichem Erdgas auf klimaneutrale erneuerbare Gase. Bisher kamen aus der Gaswirtschaft eher allgemeine Bekenntnisse. Dieser Vorschlag sollte deshalb jetzt intensiv diskutiert werden“, kommentiert Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) den Vorstoß der Stadtwerkegruppe.

Laut BEE müsse mittelfristig der Umstieg von Erdgas und LNG auf Biomethan und andere Erneuerbare Gase gelingen. Im Vergleich zum Stromsektor, in dem heute bereits über 40 Prozent der Erzeugung eneuerbar stattfindet, hinke der Gassektor auf dem Pfad zur Dekarbonisierung noch deutlich hinterher.

Ähnliche Quotenlösungen für einen grünen Gasmarkt in Deutschland hatten bereits verschiedene Verbände und Think-Tanks ins Gespräch gebracht. „Sicher ist, dass die Gaswirtschaft jetzt schnell einen politischen Startschuss braucht, der langfristige Investitionen in klimaschonende Technologien wirksam anreizt. Ein großer Teil der 25%-Quote bis 2030 würde weiterhin durch verlässlich erzeugbares Biomethan gedeckt, aber auch die Power-to-Gas-Technologie bietet vielfältige Chancen für die Sektoren Industrie, Wärme und Verkehr. Deshalb müssen beide Technologien nebeneinander wachsen und Synergieeffekte genutzt werden“, fordert die Präsidentin.

Angesichts der neuen Bereitschaft vieler Stadtwerke, Unternehmen und Industriezweige, jetzt in klimaschonende Technologien zu investieren, müsse die Bundesregierung nun endlich handeln. Dabei sei sicherzustellen, dass die Erneuerbaren-Ziele im Strombereich von 65% bis 2030 mindestens eingehalten, aber besser noch übertroffen werden, damit auch die notwendigen Bedarfe im Bereich Power-to-Gas gedeckt werden können.

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