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Strompreis

Hohe Netzkosten – Fehler im System?

Agora Energiewende kritisiert Fehlentwicklungen bei den Netzentgelten und empfiehlt eine grundlegende Neuordnung des Systems der Entgelte.  

Lesezeit: 3 Minuten

Das System der Stromnetzentgelte steuert nach Ansicht der Denkfabrik „Agora Energiewende“ auf immer gravierendere Fehlentwicklungen zu: Zum einen steigen die Netzkosten und könnten schon bald der größte Einzelposten auf der Stromrechnung sein. Zum anderen behindern die aktuellen Regeln für die Netzentgelte den Umbau des Stromsystems im Zuge der Energiewende - sie wirken ihm zum Teil sogar entgegen. Hierbei können Politik und Wissenschaft aber nicht nachzuvollziehen, wofür die Netzentgelte in der Höhe von bundesweit jährlich rund 24 Milliarden Euro genau ausgegeben werden und wie sie auf die unterschiedlichen Gruppen von Stromverbrauchern umgelegt werden. Die Netzausgaben würden daher de facto im Blindflug gesteuert. Damit die Politik die Steuerbarkeit wiedererlangt, empfiehlt Agora Energiewende in einem Positionspapier dringend eine umfassende Reform der Netzentgelte.

Netzkosten werden steigen

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Hintergrund ist, dass die Netzkosten im Jahr 2019 um 1,5 bis 2 Milliarden Euro steigen werden – die genaue Zahl ist aufgrund mangelnder Datentransparenz nicht bezifferbar. Gleichzeitig werden seit diesem Jahr die Netzausbaukosten für Offshore-Windparks in Höhe von 1,7 Milliarden Euro nicht mehr über die Netzentgelte, sondern über eine neu geschaffene Wind-Offshore-Umlage erhoben. Daher bleiben die Netzentgelte auf den Preisblättern der Netzbetreiber zwar oft konstant, die Netzkosten für die Verbraucher steigen aber 2019 trotzdem um etwa 6 bis 8 Prozent – kaschiert mit der neuen Umlage. „Wir brauchen neue Netze. Aber die Netzkosten und die Netzentgelt-Struktur sind derzeit so intransparent, dass es de facto unmöglich ist, Netzausbau und Netzkosten effizient zu regulieren“, schlussfolgert Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende und einer der Autoren der Studie. Dabei werde das bald der größte Kostenpunkt des Stromsystems werden.“

Bundesregierung hatte Änderungen angekündigt

Die Autoren schlagen in dem Papier einen Grün- und Weißbuchprozess vor, in dem die Probleme der Netzentgelte zunächst analysiert, anschließend systematisch bearbeitet und schließlich aufgelöst werden. Die Empfehlungen konkretisieren damit einen Beschluss der Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag eine Reform der Netzentgelte vereinbart hatte, ohne dass es jedoch in diesem Bereich bisher Aktivitäten gegeben hätte.

Oberste Priorität habe dabei die Beantwortung der Frage, welchem Ziel die Netzentgelte vor allem dienen sollten: einem effizienten Stromsystem, einer möglichst gerechten Verteilung der Netzkosten auf die Netznutzer oder einer möglichst gerechten Zahlung der Netzkosten durch die Verursacher von neuen Netzausbaumaßahmen. Wichtig sei gleichfalls, Transparenz über die Kosten der Stromnetze bei den rund 900 Netzbetreibern in Deutschland und den von Ihnen erhobenen Netzentgelten herzustellen. Das könnte beispielsweise die Kosten für den Netzbetrieb einerseits und die Investition in Netzausbau für Wissenschaft und Politik unterscheidbar machen. Auch die Beteiligung von Stromerzeugern an Netzkosten sowie ein bundesweiter Ausgleich der regionalen Verteilnetzkosten, die sich durch die Energiewende sehr unterschiedlich entwickeln, stehen – neben weiteren Punkten - auf der Diskussionsliste.

Die Studie „Netzentgelte 2019: Zeit für Reformen“ wurde von Agora Energiewende gemeinsam mit dem Regulatory Assistance Project – einem internationalen Zusammenschluss ehemaliger Stromnetzregulierer – erarbeitet. Sie steht unter www.agora-energiewende.de zum kostenlosen Download bereit.

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