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Biokraftstoffe

Hydriertes Pflanzenöl macht Biodiesel Konkurrenz

Hydriertes Pflanzenöl hat für Mineralölkonzerne viele Vorteile, z.B. beim Preis oder der Anrechenbarkeit. Die UFOP drängt auf strengere Nachweisanforderungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit 2012 hat die Produktion von Hydriertem Pflanzenöl (HVO) in der Europäischen Gemeinschaft an Fahrt aufgenommen. Vor allem Mineralölkonzerne wie Neste, Eni und Total haben den Aufbau entsprechender Kapazitäten vorangetrieben. Wichtigster Grund für die Entwicklung ist aus Sicht der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) die mit der iLUC-Richtlinie 2015 eingeführte Doppelanrechnung von Biokraftstoffen aus Abfallölen und -fetten. Gleichzeitig hat der Preisdruck an den internationalen Pflanzenölmärkten zugenommen.

Höhere Mischungsanteile

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HVO wird hergestellt, indem die Doppelbindungen in den Fettsäuremolekülen der pflanzlichen und tierischen Öle und Fette mit Wasserstoff gesättigt werden. Als Nebenprodukt fällt Propan an. Das Produkt kann im HVO-Verfahren so modifiziert werden, dass HVO als regenerativer Diesel oder auch Biokerosin mit einem höheren Anteil als 7% wie im Falle von Biodiesel den fossilen Kraftstoffen beigemischt werden kann. Damit kann HVO gezielt und unabhängig von der Jahreszeit (Winterqualität) in Bestandsflotten z.B. im Gütertransport oder herkömmlichem Kerosin beigemischt werden. Im Gegensatz zur Fettsäuremethylesterproduktion (Biodiesel) ist dieses Verfahren allerdings mit sehr hohen Investitionskosten verbunden.

Breite Rohstoffpalette

HVO-Anlagen können eine breite Palette von Rohstoffen einsetzen wie natives Pflanzenöl, tierische Fette, Fischöl und Altspeiseöl sowie Öle, die als Nebenprodukte verschiedener industrieller Prozesse anfallen, wie z.B. Tallöl aus der Holz- und Papierindustrie sowie Palmölabwasser und Palmfettsäuredestillat. Die Anlagenbetreiber können die Rohware je nach Preis flexibel disponieren. Palmöl z.B. ist im Vergleich zu Soja- und vor allem Rapsöl immer billiger geworden. Der Mineralölkonzern Total hatte allerdings den Widerstand der französischen Landwirte im Juni 2018 unterschätzt. Diese protestierten massiv gegen das Vorhaben von Total, am Standort La Mede zunächst ca. 0,5 Mio. t. Palmöl als Rohstoff einzusetzen. Dies entspricht ca. 0,14 Mio. ha zusätzlicher Palmölplantagen. Angesichts dieser Rohstoffoptionen drängt die UFOP auf Ebene der EU auf eine Verbesserung der Zertifizierungs- und Nachweisanforderungen.

2019 könnten 3 Mrd. l in der EU produziert werden

Die HVO-Produktion in der EU wird 2018 auf 2,8 Mrd. l geschätzt und soll 2019 leicht auf 3 Mrd. l steigen. Mit geplanten Produktionsanlagen in Frankreich und Italien soll die Produktion ab 2020 auf 3,5 bzw. 4,5 Mrd. l steigen. Diese Mengen tragen dazu bei, dass die EU weltweit größter Produzent alternativer Dieselkraftstoffe ist. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) werden 2019 rund 14,2 Mrd. l Biodiesel inkl. HVO produziert.

Neben der Option der Doppelanrechnung und der besseren THG-Minderungswerte im Vergleich zu herkömmlichen Biodiesel aus Pflanzenölen bestimmt der Rohstoffpreis die Vorzüglichkeit von HVO. Die UFOP stellt fest, dass die europäische Biodieselindustrie gefordert ist, diesen Wettbewerb um die THG-Effizienz und die Weiterentwicklung der Produktqualität aufzunehmen als Voraussetzung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit. Die UFOP fördert Vorhaben auf dem Gebiet der Biodiesel- und Rapsöl-Kraftstoffforschung.

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