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topplus Güllevergärung

Mehr Energie aus Gülle

In dem Projekt „Grüne Kaskade – Hochlastvergärung“ hat die FH Münster mit Partnern aus Deutschland und den Niederlanden einen neuen Reaktor zur Güllevergärung entwickelt. Er soll das Potenzial der Gülle fast vollständig ausschöpfen.

Lesezeit: 3 Minuten

In einem neuen Biogasreaktor lässt sich die Mikroorganismendichte durch innovative Technik aus der industriellen Abwasserreinigung steigern und so die Abbaugeschwindigkeit der Reststoffe erhöhen. Damit kann das Reaktorvolumen für die Güllevergärung gegenüber heutiger Technik um zwei Drittel reduziert werden, zeigt das Forschungsprojekt „Grüne Kaskade – Hochlastvergärung“, in das neben der FH Münster die Unternehmen PlanET Biogastechnik GmbH und Bio-energiecluster Oost-Nederland (BEON) involviert sind. „Wir haben drei Jahre lang Versuche durchgeführt und wissen jetzt, wie wir die Parameter Temperatur, Verweilzeit und Raumbelastung ansetzen müssen“, sagt Tobias Weide vom Forschungsteam um Prof. Dr.-Ing. Christof Wetter am Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt. Er hat mit verschiedenen Güllearten an insgesamt drei Hochlastreaktoren im Labor geforscht.

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Wie viel Gewinn man mit Gülle erzielen kann, hängt vor allem von deren Beschaffenheit ab. „Bei Gülle von Mastschweinen und elf Tagen Verweilzeit im Reaktor haben wir Gasgestehungskosten von ungefähr 10 Cent pro Kilowattstunde Methan, das sind sozusagen die Herstellungskosten“, erklärt Alexander Naßmacher, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt. „Ferkelgülle hingegen muss nur vier Tage im Reaktor bleiben, da kommen wir auf 4,6 Cent pro Kilowattstunde. Und je frischer die Gülle ist, desto produktiver arbeiten die Mikroorganismen.“ Zum Vergleich: Durchschnittlich erzeugen Biogasanlagen ihr Methan für 4,7 Cent pro Kilowattstunde. „Mit dieser Technologie, also die Erhöhung der Mikroorganismendichte, brauchen wir nur ein Drittel des Reaktorvolumens, um dieselbe Menge Gülle zu vergären. Die Kosten dafür sind zwar hoch, aber die Technologie bietet neue Chancen für die Zukunft. Wir haben sehr viel Gülle in den Niederlanden und brauchen viel Biogas“, sagt Frans Feil von BEON.

Künftig Geld für die Gülleannahme?

Denn es gibt genug landwirtschaftliche Betriebe auf deutscher und niederländischer Seite, die zu viel Gülle produzieren, so dass sie erhebliche Schwierigkeiten und hohe Kosten haben, die Gülle abzugeben. Genau darin sieht Dr.-Ing. Elmar Brügging, Projektkoordinator an der FH Münster, die Chance: Anlagenbetreiber könnten Geld einnehmen, indem sie Gülle annehmen und sie dann an der Biogasanlage mit Hochlastreaktoren schnell in Energie umwandeln. „Ich bin überzeugt, dass wir ein ansprechendes und interessantes Konzept entwickeln können, um die Stabilität der Entsorgungskosten für die Landwirte zu realisieren.“

Momentan ist das Team dabei, die Verweilzeit der Substrate weiter zu verkürzen. Außerdem soll untersucht werden, wie der Reaktor mit Co-Substraten klarkommt: Sickersäfte oder belastete Abwässer. „Die Art der Substrate und anfallenden Reststoffe sind saisonal bedingt“, erklärt Andreas Thesseling von PlanET. „Es wäre gut, wenn man das Substrat im Reaktor flexibel wechseln kann. Dafür müsste man natürlich wissen, wie flexibel das System ist und welche zusätzlichen Belastungen behandelt werden können. Aber es wäre auf jeden Fall eine nächste Idee für wirtschaftlichere Biogasanlagen.“

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