Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Netzausbau benötigt klares Energiewende-Konzept

Mit einer neuen Studie mahnt das Öko-Institut die Bundesregierung, jetzt wichtige Entscheidungen über die Energiewende und den Netzausbau zu treffen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Energiewende zügig strukturieren, Effekte einer Dezentralisierung umfassender analysieren und ein „Expertengremium Netze“ einrichten: Dies sind einige der übergeordneten Empfehlungen des Projekts Transparenz Stromnetze, dessen Ergebnisse nun in der Broschüre „Transparenz Stromnetze“  zur Verfügung stehen.


Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt hat das Öko-Institut Entwicklungsszenarien im Stromsektor untersucht, die über den aktuellen Netzentwicklungsplan hinausreichen.


Im Fokus: erneuerbare Energien


Zu den wichtigsten untersuchten Szenarien gehören der Verzicht auf die HGÜ-Leitung (Hochspannungs-Gleichstromübertragung) Südostlink, der zügige Kohleausstieg, die dezentrale Energiewende sowie der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf 85 Prozent des Bedarfs. Alle Szenarien wurden in einem Beteiligungsprozess von verschiedenen Interessensgruppen definiert und nach der Analyse des Öko-Instituts intensiv diskutiert.



„Die aktuellen Szenarien des Netzentwicklungsplans sind ambitionierter als  frühere Varianten“, hebt Christof Timpe, Leiter des Bereichs Energie & Klimaschutz am Öko-Institut, hervor. Doch gebe es auch weiterhin kein Szenario zur Verpflichtung zu der CO₂-Minderung, die sich für Deutschland aus der Klimaschutz-Vereinbarung von Paris ergebe.



Politische Entscheidungen zur Energiewende dringend notwendig


Um über einen geeigneten Aus- und Umbau des Stromnetzes entscheiden zu können, empfiehlt das Öko-Institut mit Blick auf Bundesregierung und Bundestag, die anstehenden Schritte der Energiewende zügig zu definieren. Dazu  sind rasche energie- und klimapolitische Entscheidungen zu treffen – nicht nur  über die quantitativen Ziele für die Minderung von Treibhausgasen, sondern  auch über den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und einen baldigen Kohleausstieg. „Solange unklar ist, ob im Jahr 2030 Kohlekraftwerke mit  einer Leistung von null oder über 30 Gigawatt Leistung betrieben werden und die Spannweite der erneuerbaren Erzeugungsleistung bei 150 bis 220 Gigawatt liegt, kann eine sachgerechte Netzplanung kaum gelingen“, so Timpe. Auch wenn der Netzausbau nicht grundsätzlich in Frage zu stellen sei, so bestehe doch das Risiko, dass das Netz anders ausgebaut werde, als es später  tatsächlich benötigt wird.“



Reduzierter Netzausbau erfordert ehrliche Debatte


Kritiker der aktuellen Netzentwicklungspläne verweisen darauf, dass mit einer dezentral ausgestalteten Energiewende ein Teil des Netzausbaus vermieden werden könnte. „Es gibt in der Tat Hinweise, dass durch eine stark dezentral ausgeprägte Energiewende einzelne Elemente des heute geplanten Netzausbaus vermieden oder zumindest zeitlich verschoben werden könnten“, so Timpe. „Dies wäre aber nur möglich, wenn wir uns gesellschaftlich darauf verständigen könnten, einen sehr starken Zubau von Windkraftanlagen nahe der Zentren des Stromverbrauchs zu akzeptieren.“ Eine ehrliche und fundierte Debatte darüber, ob zu Teilen des Netzausbaus realistische Alternativen bestehen, hat aus der Sicht des Wissenschaftlers bisher jedoch kaum stattgefunden.


Die Broschüre "Transparenz Stromnetze" können Sie hier abrufen.



Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.