In den Vereinigten Staaten geraten die ehrgeizigen, vom Kongress erst Ende 2007 verabschiedeten Biokraftstoffziele, zunehmend unter politischen Druck. Der Leiter der Umweltbehörde (EPA), Stephen Johnson, kündigte vergangene Woche an, erst Anfang August über einen Antrag des Gouverneurs von Texas, Rick Perry, zu entscheiden. Dieser hatte eine Halbierung der aktuellen Biokraftstoffquoten beantragt.
Laut Gesetzeslage muss die Mineralölwirtschaft in diesem Jahr mindestens 9 Mrd. Gallon (34,1 Mrd l) Ethanol beimischen. Eine Menge, die in den kommenden Jahren weiter steigt. Bis zum Jahr 2022 sollen landesweit 136 Mrd. l Biokraftstoffe verbrannt werden.
Für die konkrete Umsetzung der Gesetzesziele auf dem Verordnungsweg ist die EPA zuständig. Johnson begründete die Verschiebung mit dem Aufwand, der betrieben werden müsse, um eine Entscheidung herbeizuführen. Das National Biodiesel Board (NBB) als Interessenvertretung der US-Methylesterhersteller forderte, den Antrag aus Texas abzulehnen. Würde die Biokraftstoffbeimischung abgeschafft oder halbiert, gelte dies nicht nur für Ethanol, sondern auch für "fortschrittliche Biokraftstoffe" wie Biodiesel.