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Weniger Leitungen und Windräder – passt das zusammen?

Der Bund will den Ausbau der Windenergie im Norden deckeln und gleichzeitig weniger Stromleitungen bauen. Die Branche ist bestürzt über das Chaos.

Lesezeit: 3 Minuten

Gerade noch hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ein Krisengespräch aufgrund der desaströsen Zubauzahlen bei der Windenergie angekündigt, da fällt er der Branche schon wieder in den Rücken: Mit der Novelle der Verordnung zu den Netzausbaugebieten will das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) künftig ganz Niedersachsen einbeziehen und in dieser Region den Zubau neuer Windräder auf 786 MW begrenzen. Bislang dürften 902 MW jährlich neu errichtet werden. Zwar wäre die Branche angesichts von bundesweit knapp 200 MW Zubau im ersten Halbjahr froh, wenn überhaupt 786 MW installiert würden.

Falsche Signale

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Dennoch sendet der Plan das falsche Signal, kritisiert Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD): „Es ist das Gegenteil dessen, was wir brauchen. Die Pläne sind eine handfeste Anleitung, die Klimaziele von 2030 zu reißen“ , zitiert ihn die Nordwestzeitung. Lies warf Altmaier in dem Artikel schweres Versagen vor. „Wir rennen sehenden Auges vor die Wand. Altmaier handelt unverantwortlich“, schreibt das Blatt. Zuvor habe bereits Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) die Pläne als „falsches Signal zur falschen Zeit“ kritisiert. Statt einer Ausbaureduzierung seien intelligente Netze, schnellere Planungen, Power-to-Gas-Anlagen und flexiblere Abnahmemodelle nötig, fordert Lies. Entsprechend erteilt er auch den Plänen zu einem Krisengespräch eine Absage: „Wir brauchen keinen neuen Altmaier-Krisengipfel. Wir kennen alle Probleme. Wir kennen auch alle Lösungen. Wir müssen nur handeln!“

Nur Nebenkriegsschauplatz

Die Debatte um das Netzausbaugebiet lenkt von den tatsächlichen Herausforderungen ab. "Diese liegen darin, den Ausbau der Windenergie schnell wieder zu beschleunigen, den aktuellen Genehmigungsstau aufzulösen und das Auftragsniveau für die Unternehmen der Branche so zu stabilisieren. Das hat Minister Altmaier zurecht erkannt“, machte Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie deutlich.

Statt auf den Netzausbau zu warten, sollten alle Möglichkeiten der Netzoptimierung ergriffen werden. Zusätzlich müssen die regulatorischen Fesseln der Sektorenkopplung und der Direktbelieferung gelöst werden. All dies entlastet die Netze“, forderte Albers.

Neue Pläne der Bundesnetzagentur zum Netzausbau

Als völlig kontraproduktiv bezeichnete daher der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) die jetzt bekannt gewordenen Prüfergebnisse des Netzentwicklungsplans (NEP). Eigentlich hätte die Bundesnetzagentur den NEP dahingehend überprüfen sollen, inwiefern der künftige zusätzliche Strombedarf durch Elektromobilität, Wärmepumpen und Power-to-X abgebildet wird und inwiefern Effizienzannahmen realistisch getroffen werden. Stattdessen hat die Agentur eine Reihe von Netzprojekten zusammengestrichen. „Ein schlechtes Signal“, kritisiert BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter, „zumal die BNetzA nur einen Tag davor angekündigt hat, in einigen Bundesländern den Ausbaudeckel für die Windenergie mit der Begründung zu verschärfen, es stünden nicht genug Netze zur Verfügung.“

Beide Entscheidungen zusammen zeigten, wie unstrukturiert die Bundesregierung die Energiewende fortsetzt und damit künstlich verlangsamt. Für Peter unverständlich ist, warum sich sich die Bundesnetzagentur weiterhin dagegen sträube, dass Erzeugungsspitzen möglichst regional verbraucht werden, was weitere Flexibilitäten schaffen würde. Auch wolle die Agentur die dringend benötigten Netzbooster nicht bewilligen. Diese würden es ermöglichen, deutlich mehr Kapazitäten im Bestandsnetz und den geplanten Gleichstromnetzen zu schaffen. „Einerseits die Kapazität der künftigen Netze zu reduzieren und andererseits den Erneuerbaren-Ausbau mit Verweis auf zu geringe Netzkapazitäten zu deckeln, passt hinten und vorne nicht zusammen. Fehlplanungen bei den Netzen bremsen die Energiewende unnötig aus und gefährden künftige Klimaziele“, unterstreicht die Präsidentin.

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