In vielen Betrieben findet die Kälberaufzucht in angeschleppten Hütten oder in alten, dunklen Gebäuden mit schlechter Luftführung statt. Auch in Köllitsch entsprach der alte Stall längst nicht mehr den Anforderungen einer modernen Kälberaufzucht. Unser Ziel war es daher, ein Kälberzentrum zu bauen, das folgende Forderungen erfüllt:
- Einfache Bewirtschaftung und kurze Wege innerhalb eines Gebäudes;
- viel Licht und Luft für die Kälber;
- Kleinklimazonen in der Aufzucht;
- Bewirtschaftung im Rein-Raus-Verfahren, so dass Stallbereiche gesäubert und desinfiziert werden können;
- eine möglichst große Vielfalt für die Aus- und Weiterbildung.
Die Größe unseres Kälberstalls haben wir an unsere Milchviehherde angepasst. 190 Milchkühe in Köllitsch mit kontinuierlicher Abkalbung bringen drei bis fünf lebende Kälber pro Woche auf die Welt. Die männlichen Kälber werden ab dem 14. Lebenstag im Turnus von zwei Wochen zur Mast verkauft. Die weiblichen Kälber bleiben zur Aufzucht im Betrieb. Alles unter einem Dach Der neue Stall sollte allen Tieren bis zu einem Alter von 10 Monaten bzw. 300 kg Lebendgewicht Platz bieten. Dabei haben wir den Stall in drei Aufzuchtbereiche aufgeteilt:
- Einzeliglu-Bereich für die ersten maximal 28 Tage;
- Kleingruppen-Bereich bis zum Ende der Milchtränke am Automaten;
- Großgruppen-Bereich für Tiere ab der zehnten Lebenswoche. Das Stallgebäude besteht aus einer offenen Pultdach-Hallenkonstruktion mit Holzstützen. Es gibt einen mittig liegenden befahrbaren Futtertisch. Auf der einen Seite des Futtertisches befinden sich die Einzel- und Gruppeniglus, auf der anderen Seite die Großgruppen. Beide Giebelflächen sind mit Rolltoren ausgestattet, die mit Windschutznetzen verkleidet sind. Zum Füttern und Misten werden die Tore aufgerollt.