Bestätigt in ihrer Skepsis gegen die Geschlechtsbestimmung im Brutei sieht sich die agrarpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann. Nachdem die Bundesregierung in den vergangenen Jahren immer wieder versichert habe, eine Verhinderung des Kükentötens durch diese Technik sei nahezu kostenneutral, müsse sie jetzt das Gegenteil einräumen, erklärte die Parlamentarierin.
In der Antwort veranschlagt der Parlamentarische Staatssekretär im Agrarressort, Hans-Joachim Fuchtel, die Mehrkosten der Geschlechtsbestimmung nach dem vorgestellten endokrinologischen Verfahren der Firma SELEGGT für die Verbraucher auf ein bis zwei Cent je Konsumei. Hinzu kämen öffentliche Mittel in Höhe von 1,4 Mio Euro für die Erforschung der wissenschaftlichen Grundlagen an der Universität Leipzig sowie 1,8 Mio Euro, mit denen seit 2008 die endokrinologische und die spektroskopische Geschlechtsbestimmung gefördert worden seien.
Diese Mittel wären nach Auffassung von Tackmann sinnvoller verwendet worden, wenn damit Alternativen zum Kükentöten aus ökonomischen Gründen als dem aus ihrer Sicht eigentlichen Problem gefördert worden wären. Die Linken-Politikerin verwies auf das Beispiel der Bruderhahninitiativen, bei denen die männlichen Küken der Legelinien für gerade einmal 4 Cent pro Ei mehr aufgezogen würden. Noch besser seien aus Tierwohlsicht Zweinutzungsrassen mit ausgewogener Lege- und Fleischleistung zu bewerten.