Die bis zum Herbst gebildete Frischmasse gibt Rückschlüsse auf die N-Aufnahme des Bestandes. Mit Hilfe dieser Methode lässt sich die N-Düngung im Frühjahr optimieren. Nehmen Sie dazu Ihren Rapsbestand vor Vegetationsbeginn unter die Lupe.
Mit diesen N-Mengen können Sie rechnen
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Pflanzen mit jedem kg Frischmasse (FM) pro m² etwa 45 kg/ha Stickstoff bindet. Im Mittel bildet der Raps etwa 1,2 kg FM/m². Das zeigt ein von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LWK SH) entwickeltes Modell. Dies entspricht einer N-Bindung von etwa 50 kg/ha (Basiswert). Realisiert der Bestand mehr Frischmasse, dann können 70 % der Differenz vom Bedarfswert abgezogen werden.
Ein Beispiel: Ein Bestand weist 2 kg FM/m² auf. Damit hat er 90 kg N/ha aufgenommen (2 x 45 kg N/ha pro kg FM). Von den 90 kg N/ha ziehen Sie den Basiswert von 50 kg N/ha ab. Die Differenz beträgt 40 kg N/ha. Davon 70 %, ergeben einen Abschlag bei der Andüngung von 28 kg/ha. Das entspricht in etwa auch den früheren Sollwertkorrekturwerten von 20 bis 40 kg/ha bei sehr guter Entwicklung.
Zwar sieht das Modell im Umkehrschluss Zuschläge für schwächer entwickelten Raps vor. „Ein Zuschlag über den Bedarfswert aus der DBE wäre jedoch auf Grundlage der neuen DüV nicht mehr erlaubt“, gibt Ulrich Lehrke zu bedenken.
So wird’s gemacht
Auf der Internetseite der LWK SH finden Sie eine genaue Anleitung zur Probenahme sowie eine Excel-Anwendung, die Ihnen hilft, die Daten zu verrechnen. Das Modell findet auch Anwendung bei Smartphone-Apps und bei der Online-Befahrung einiger N-Sensoren.