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Das verzeih’ ich Dir nie!

Lesezeit: 3 Minuten

Wenn zwei sich streiten, hat das Folgen: Kränkung, Verletzung, Wut und Zorn. Beide schmollen und grollen vor sich hin. Warum aber nur die Versöhnung sinnvoll ist, erklärt Familienberater Rolf Brauch aus Mosbach.


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Geh weg! Dir tu ich keinen Gefallen mehr! Immer dasselbe! Nie kann ich mich auf Dich verlassen. Warum hab ich Dich eigentlich geheiratet, mein eigenes Leben komplett für diesen Hof aufgegeben“ Oder: „Ja genau. Ich... ich weiß immer alles besser. Ich meckere nur rum. Dabei hab ich mir viele Gedanken gemacht, aber Du legst auf meine Meinung ja keinen Wert!“


Sie kennen das bestimmt von sich selbst: Manchmal – im Gespräch zwischen Eheleuten, Geschwistern oder Freunden – gibt ein Wort das andere. Manchmal sagen und tun wir Dinge, die andere tief kränken und verletzen.


Meist finden wir zunächst sogar gute Gründe dafür, warum unser Verhalten gerechtfertigt ist. Zum Beispiel: Wir haben tagelang nur ‚malocht‘, hatten keine Pause, sind ausgepowert, hören wieder den Tinnitus. Wir sind genervt von der ewig schlechten Laune des Partners, der Besserwisserei der Schwester, der Kleinkariertheit der Nachbarn. Warum steht um Gottes Willen schon wieder der nervige Kontrolleur vor der Tür? Im Streit kommen die Emotionen dann ungebremst aus uns heraus. Wütende Worte, Zorn und Abwehr stehen im Raum. Sie stehen zwischen uns und der anderen Person.


Die Streit-Stufen:

Wenn der erste Ärger verraucht ist, tut einem das Gesagte leid. Man weiß: Es wäre wichtig, sich jetzt schleunigst zu entschuldigen bzw. dem anderen zu verzeihen, einen Schritt auf ihn zuzugehen. Das ist doch eigentlich ganz einfach, oder?


Von wegen! Meist ist das Verzeihen und Versöhnen sehr viel schwerer als man glaubt.


Doch gehen wir noch einmal einen Schritt zurück. Da streiten sich zwei Menschen, z.B. ein Ehepaar, um eine Lappalie (Stufe 1). Plötzlich benutzt einer der beiden Formulierungen wie „Du bist immer so egoistisch!“ oder „Nie kann ich mich wirklich auf Dich verlassen!“, „Du weißt doch, dass ich am Montag Abend Sport habe!“ oder „Da hat sich Schwiegermutter ja mal wieder durchgesetzt.“. Die Vorwürfe wirken wie Brandbeschleuniger, denn jetzt geraten beide Personen in Rage und helle Aufregung (Stufe 2). „Aber Du wolltest doch...“, „warum sagst Du immer erst drei Tage später, was los ist. Das macht mich rasend!“


Es eskaliert!

Und dann, in Stufe 3, knallt man förmlich die Rabattmarkenhefte auf den Tisch. Hierin sind alle tiefen Verletzungen verzeichnet. Zum Beispiel: „Du liebst mich überhaupt nicht. Als Du mich damals nicht getröstet hast...“, „Meinst Du ich merk das nicht? Du hast meinen Bruder immer vorgezogen!“ oder „Es reicht ja sowieso nicht. In Deinen Augen bin ich ‚nie genug‘. Mein Job war zu schlecht, das Praktikum sinnlos. Hab ich jemals was richtig gemacht“.


Es kommen alle Momente aus der Vergangenheit hoch, in denen man sich vom anderen enttäuscht, gekränkt oder verraten fühlte. Man könnte auch sagen: Hier öffnet sich eine Kiste böser, schmerzlicher Erinnerungen. Indes wird das Streitgespräch immer lauter, die Worte sind aggressiv und angreifend. Manch einer tobt, der andere weint, knallt die Türen oder schreit den Hofhund an.


Und dann? Geht man sich kurz aus dem Weg und macht weiter wie zuvor? Nein, diese Chance bietet das Hofleben nicht. Auf den meisten Familienbetrieben ist das Zusammenleben eng und verbindlich. Das Füttern, Melken, Kochen und die Büroarbeit sind zwischen Jung und Alt aufgeteilt. Rund läuft es nur, wenn man nach einem Streit aufräumt, sortiert, klärt. Impulse dazu finden Sie in diesem Beitrag. Kontakt: reingard.broecker@topagrar.com

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